Nicht nur in der Mode spiegeln sich aktuelle Trends und der Zeitgeist wider. Sie beeinflussen unser gesamtes Leben, unseren Lifestyle und unser Kaufverhalten und haben auch Einfluss, darauf, welche Hunderasse gerade besonders beliebt ist.
Welcher Hund gerade in Mode ist, wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Besonders Filme, Medien, Stars und Sternchen prägen, ob bewusst oder unbewusst, unsere Vorlieben und unseren Geschmack. Daher hat auch so ziemlich jedes Jahrzehnt seinen „Werbehund“, der bei der breiten Masse besonders gut ankommt und ein gewisses Lebensgefühl vermittelt. Mal ist es der treue Familienhund, mal eine klassisch-konservative Rasse oder eine extravagante Züchtung. Auffällig ist auch, dass man in den letzten Jahren nicht mehr einen, sondern mehrere parallele Trends beobachten konnte, da sich die zunehmende Individualisierung eben nicht nur in der Mode widerspiegelt, sondern sich eben auch in allen anderen Lebensbereichen zeigt.
Die Modehunde von den 1940er bis 1970er Jahren
Der erste wahre Mode-Hund, der durch Film und Fernsehen weltweit beliebt wurde, ist wohl der Collie, der von den meisten Menschen noch heute sofort mit „Lassie“ assoziiert wird. 1943 wurde die rührende Geschichte um den kleinen Jungen mit seiner treuen Collie-Dame verfilmt. Die darauf folgende Fernsehserie, welche von 1954 bis 1973 entstand, machte aus Lassie schließlich einen wahren Weltstar, der sogar mit einem Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood geehrt wurde. In Deutschland galt der Collie in Folge dessen bis in die 70er Jahre als sehr beliebte Hunderasse.
Zum Modeaccessoire der High-Society in den 50er Jahren wurde der Pudel, was nicht zuletzt daran lag, dass sich die berühmte Opern-Größe Maria Callas gerne öffentlich mit ihrem kraushaarigen Vierbeiner zeigte.
Auch der Dalmatiner hatte seine Trend-Zeiten. Die erste Hochphase hatte der schwarz-weiß gefleckte Hund in den 60er Jahren, als der Walt Disney Zeichentrickfilm „101 Dalamatiner“ über die Leinwände flackerte. Erneute Beliebtheit erlangte die Rasse dann aufgrund der Neuverfilmung von 1996 mit Glenn Close.
In den 60er und 70er Jahren war eine Rasse ganz besonders präsent: Der Dackel. Berühmtheiten wie Picasso, Andy Warhol oder Brigitte Bardot waren bekennende Dackel-Fans und verhalfen dem Hund zu enormer Popularität. In Deutschland wurde der Dackel „Waldi“ sogar zum offiziellen Maskottchen der Olympischen Spiele von 1972. Danach nahm der „Dackel-Trend“ deutlich ab, doch seit 2011 gilt er wieder als neuer „Szene-Hund“.
Beliebte Hunderassen von 1980 bis heute
In den 80ern war der zottelige Bobtail sehr begehrt und prägte unzählige Werbespots aus dieser Zeit. In den 1990er Jahren wurde er dann weitestgehend vom Golden Retriever abgelöst, der seitdem als DER Familienhund schlechthin gilt. Inzwischen sprechen Tierschützer sogar von einer Überzüchtung der Rasse, wodurch es beispielsweise zu vermehrten Asthma-Erkrankungen bei diesen Hunden kommt.
Der Film „Ein Hund namens Beethoven“, ebenfalls aus den 1990er Jahren, sorgte für eine immense Popularität des Bernhardiner. In Deutschland stieg die Anfrage um ganze 40 Prozent.
Seit 2000 sorgen verschiedenste Hunderassen für verbreitet mediales Interesse. Während Promis wie Paul McCartney, Sarah Jessica Parker oder auch Prinz Charles den Jack Russel Terrier populär machten, sorgten It-Girls wie Paris Hilton hingegen für die wachsende Beliebtheit der kleinen Handtaschen-kompatiblen Chihuahuas.
Auch der Mops gilt als einer der „Aufsteiger“ des neuen Jahrtausends, ebenso wie der Labrador, der 2010 die beliebteste Rasse in den USA war, was wohl unter anderem an dem Kinohit „Marley & ich“ mit Jennifer Aniston und Owen Wilson lag.
In Deutschland macht sich heute die Globalisierung auch bei der Wahl des Haustieres bemerkbar. Deutsche Dogge und Schäferhund sind hierzulande zwar nach wie vor beliebt, aber auch internationale Rassen, wie zum Beispiel der typisch britische Beagle, erfreuen sich immer größerer Nachfrage.
Eine bis 2009 fast gänzlich unbekannte Rasse rückte durch den Einzug mit Herrchen Barack Obama ins Weiße Haus in das Zentrum der Aufmerksamkeit: Der portugiesische Wasserhund kann daher als DER Aufsteiger des neuen Jahrzehnts gelten. Werbung