Wenn Hund und Katze älter werden leiden auch sie zunehmend unter den typischen Seniorenkrankheiten. Damit es nicht immer Medikamente sein müssen, könnte der Vierbeiner doch mal Physiotherapie machen. Fraglich ist nur, ob das den alten Kater noch hinterm Ofen hervorlockt.
Physiotherapie ist im Humanbereich eine sehr alte und bewährte Behandlungsform. Seit Jahren steigt auch die Nachfrage nach Therapeuten für das Haustier, denn damit können viele Beschwerden der Tiere ohne Medikamente gelindert werden. Und: Ja, so etwas gibt es.
Warum Physiotherapie beim Haustier
In der Theorie ist es wunderbar, dem Tier eine Physiotherapie zukommen zu lassen. Gerade bei alten Tieren kann sie sich als nützlich erweisen. Damit bleiben sie noch etwas länger beweglich.
Kommen dann noch Alterskrankheiten wie Arthrose oder Rheuma hinzu, kann die Physiotherapie da echte Linderung verschaffen. Es stellt sich nur die Frage was einfacher ist, dem Tier eine Schmerztablette zu verabreichen oder es dazu zu bringen sich nicht vorm Therapeuten zu verstecken.
Physiotherapie kann auch beim Haustier zu verschiedenen Zwecken eingesetzt werden. Zum einen ist da die schon erwähnte Schmerztherapie. Dann hilft sie auch weiter bei neurologischen Ausfällen und bei Einschränkungen im Bewegungsapparat. Des Weiteren ist die Physiotherapie sehr hilfreich bei der OP-Nachsorge und bei den oben schon genannten Muskel- und Gelenkproblemen.
Einige Haustier-taugliche Therapieformen
Interessant und auch effektiv mutet das Wasserlaufband an. Es ist mit Sicherheit nicht für jeden Vierbeiner gleichermaßen geeignet, so scheint es aber besonders bei Hunden eine enorme Wirkung zu haben.
Das Wasserlaufband funktioniert wie folgt: Durch den Auftrieb des Wassers werden die Gelenke des Tieres weniger stark beansprucht, sodass ein schonender, aber effektiver Muskelaufbau erzielt werden kann. Dieser wird noch dadurch unterstützt, dass sich das Tier gegen den Wasserwiderstand vorarbeiten muss.
Außerdem fördert der hydrostatische Druck den Lymphabfluss aus der Gliedmaßenspitze. Das alles macht das Unterwasserlaufband zu einer wahren Wunderwaffe in der Tierphysiotherapie. Eingesetzt wird es vor allem nach Operationen wegen Bandscheibenvorfalls, Kreuzbandrisses, künstlicher Hüften und Frakturen.
In jeglicher Hinsicht machbar ist die Ultraschalltherapie. Solange das Tier ruhig bleibt, versteht sich. Die Ultraschalltherapie ist durch die Tiefenwärme gerade bei Entzündungen wie zum Beispiel Rheuma sehr nützlich.
Daneben wird von einigen Tierphysiotherapeuten auch Akupunktur angeboten. Allerdings ist es ein wenig schwierig sich vorzustellen, wie der Therapeut einige Tierarten dazu überreden will, sich Nadeln ins Ohr stecken zu lassen.
Dann gibt es noch die Thermotherapie. Mithilfe der in ihrem Rahmen angewendeten Verfahren kann zum einen eine Entspannung der Muskulatur, eine besser Durchblutung und auch eine Linderung von Schmerzen herbeigeführt werden.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Physiotherapie eine sehr sinnvolle Ergänzung, wenn nicht sogar Alternative zu der herkömmlichen Versorgung vom Tierarzt darstellen kann. Das setzt natürlich immer voraus, dass der eigene Vierbeiner auch mitmacht. Manchmal ist eben doch alles Einfühlungsvermögen des Therapeuten vergebens, wenn Bello und Mieze nicht wollen. Werbung