Wenn Herrchen schon in Gedanken beim nächsten, wohlverdienten Urlaub ist, vergisst er vor lauter Vorfreude manchmal doch glatt den Haustiersitter. So hart es auch klingen mag, hat man sich in solchen Situationen bestimmt schon mal einen Ausschaltknopf am Haustier gewünscht. Ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, ist das mit einem Roboter Haustier jetzt sogar schon möglich.
Die Idee zum elektronischen Haustier entstand bereits in den Neunzigern auf den kleinen Bildschirmen der ersten Tamagotchis, mit einer Auflösung von 32 x 12 Pixeln. Wer das japanische Spielzeug nicht mehr kennt: Es handelt sich dabei um einen kleinen, ei-förmigen Computer, auf dem man einem virtuellen Küken, mit Hilfe dreier Tasten rund um die Uhr seine Zuneigung zeigen muss. Wie ein echtes Haustier muss auch der Tamagotchi beispielsweise gefüttert und gestreichelt werden. Die kleinen Computerküken eroberten schnell den Spielzeugmarkt und hatten auch in den USA und Europa großen Erfolg. Aus diesem Gedanken entstanden im Laufe der letzten Jahre, die ersten Roboter Haustiere zum anfassen.
Das erste Roboter Haustier namens Aibo
Um die Jahrtausendwende waren es dann wieder einmal die Japaner, die den ersten eigenständig agierenden Roboter Hund auf den Markt brachten. Der kleine Spielgefährte namens Aibo (japanisch für Partner) nimmt mittels einer Kamera und Mikrofonen seine Umwelt wahr und reagiert darauf entsprechend. Schenkt man der Sony-Kreation dann ein wenig Aufmerksamkeit, wedelt sie z.B. wie ein echter Vierbeiner mit dem Schwanz oder weist anderes Tierverhalten auf.
Gerade in Japan erfreute sich diese Neuheit großer Beliebtheit, da die meisten Familien es sich dort aus Platzgründen kaum leisten können ein Haustier zu halten. Anders als in Europa lebt man im fernen Osten auf engem Raum und muss sich seinen Freiraum gut einteilen.
Bis 2006 wurden immer neuere Aibo-Modelle entwickelt, die dem echten besten Freund des Menschen stetig näher gekommen sind. Doch auch wenn insgesamt 150.000 der Robo-Hunde verkauft wurden, so ganz konnten sie die lebendigen Waldis, Bellos und Fiffis nicht ersetzen.
Roboter Haustiere zwischen Kreidezeit und Zukunft
Zwar ist die Technik vermutlich noch nicht soweit es mit einem echten Labrador oder einer Perserkatze aufzunehmen, was aber in der Natur als ausgestorben gilt, wird der Menschheit seit neustem in Roboterform wieder zurückgegeben. Mit dem elektronischen Dinosaurier Pleo kann man sich jetzt ein ein Wochen altes Camarasaurus-Baby in sein Wohnzimmer holen. Mit Hilfe von 38 Sensoren nimmt der kleine Robo-Saurier seine Umwelt noch besser wahr als Aibo und entwickelt durch abspeichern von Erlebtem sogar seinen eigenen Charakter.
Ob es jemals soweit sein wird, dass man den Unterschied zwischen echtem und synthetischen Haustier nicht mehr bemerkt, sei dahingestellt. Wer jedoch zu wenig Zeit für ein tierischen Gefährten hat, der kann auch mit Pleo und Aibo ein paar lustige Stunden verbringen. Werbung