Wüstenrennmäuse verzaubern mit ihrem putzigen Aussehen schnell jeden Besucher einer Zoohandlung. Bevor man sich die kleinen Nager jedoch vorschnell nach Hause holt, gibt es ein paar Kleinigkeiten zu bedenken. Was vor und nach dem Kauf wichtig ist, verraten wir hier.
Wüstenrennmäuse gehören zu einer Nagergattung, deren diverse Arten auch unter den Namen Rennmäuse, Rennratten, Sandmäuse oder Wüstenmäuse gelistet werden. Von diesen Arten werden einige nur als Schädlinge und Krankheitsüberträger betrachtet, während andere – wie die Persische, die Libysche oder die Mongolische Rennmaus – sich der zunehmenden Beliebtheit als Haustiere erfreuen.
Wüstenrennmäuse als Haustiere: Informationen vor dem Kauf
Wüstenrennmäuse sind auch des Nachts aktiv. Die Haltung im Schlafzimmer empfiehlt sich daher eher nicht. Wer sich ein wahres Kuscheltier wünscht, sollte vielleicht doch lieber auf Kaninchen zurückgreifen, da Rennmäuse schwerer Bindungen zum Menschen aufbauen und mit ihrer geringen Größe auch nicht unbedingt der geeignetste Kuschelpartner sind. Sie werden etwa 3 Jahre alt, und idealerweise sollten zwei Tiere des selben Geschlechts zusammen gehalten werden.
Wüstenrennmäuse: Haltung
Für die Haltung eignet sich ein Käfig ebenso gut wie ein Aquarium oder ein ähnlicher Glasbau. Letzteres hat den entscheidenden Vorteil, dass die Streu weitgehend bleibt, wo sie ist, während sie durch die Drahtgitter eines Käfigs leicht nach außen gelangen und im ganzen Zimmer verteilt werden kann. Des Weiteren kann die Streu im abgeschlossenen Aquarium etwas höher aufgeschichtet werden, was den Mäusen das Bauen von Nestern und Gängen ermöglicht.
Um den kleinen Nagerbau wohnlich zu gestalten, genügen ein paar kleine Tricks. „Einrichtungsgegenstände“ wie ein Häuschen sind nicht unbedingt notwendig, geben den Tieren aber eine weitere Möglichkeit zum Nestbau. Eine einfache Toilettenpapierrolle reicht hier häufig auch schon aus. Auch in Stroh nisten sich die Nager gern ein. Unbehandeltes Holz, Glas und Keramik sind ebenfalls ideale Materialien. Auf Kunststoffe sollte jedoch verzichtet werden, da die Tiere durch das Nagen an solchen Materialien schnell Schadstoffe aufnehmen können. Gitter sollten im Käfig ebenfalls nicht angebracht werden, da sich die Nager beim Darüberlaufen schnell einklemmen und verletzten können. Von sogenannten Joggingbällen oder Futterkugeln wird abgeraten, da das Spielen mit ihnen für die Tiere mehr Stress als Vergnügen bedeutet. Die Verletzungsgefahr ist auch hier sehr groß.
Ein Sandbad ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Behausung. Die mit Vogel- oder Chinchillasand gefüllten Schalen geben den Mäusen einen Platz, an dem sie sich wälzen und Feuchtigkeit aus ihrem Fell entfernen können. Außerdem nutzen sie es gern als Toilette. Das Sandbad sollte daher etwa alle 2 Tage durchgesiebt oder der Sand erneuert werden.
Rennmäuse sind weniger pflegeintensiv als andere Nagetiere was die Geruchsentwicklung in ihren Käfigen angeht. Die Streu – sofern in ausreichendem Maß vorhanden – kann durchaus einige Wochen im Käfig verbleiben. Für die Einstreu eignet sich Kleintierstreu aus Sägespänen, gern gemischt mit Hanfstreu, Heu oder Baumwolleinstreu. Holzpellets, Blumenerde oder Maisstreu sind wenig geeignet.
Ernährung der Wüstenrennmaus
Trinkflaschen mit Kugelverschluss sind bei dem ausgeprägten Buddelinstinkt der Nager besser zur Wasseraufbewahrung geeignet als ein offener Trinknapf. Besteht die Flasche aus Kunststoff, muss sie so angebracht werden, dass nur der metallene Trinkhahn von den Nagern erreicht werden kann. Das Wasser sollte jeden Tag gewechselt werden.
Wüstenrennmäuse sind in freier Wildbahn fast ausschließlich Vegetarier. Auf fetthaltige Leckerlis sollte wegen ihres Stoffwechsels, der auf energiearmes Futter ausgerichtet ist, weitgehend verzichtet werden. Hauptbestandteil des Futter sollte eine Körner-/Samenmischung (gern einige fertige Vogelsamenmischung) sein. Ein separater Futternapf ist nicht notwendig, das Trockenfutter kann direkt in der Streu verteilt werden. Auf diese Art wird die Futtersuche gleich spannender und artgerechter gestaltet. Täglich frisches Heu oder Stroh sollte als Futterergänzung im Käfig vorhanden sein. Dazu empfiehlt sich frisches Gemüse, gern auch mit Ergänzung durch Kräuter sowie kleine Zweige und Knospen von Obsthölzern (kein Steinobst!), Haselnuss oder Birke.
Pflege
Wüstenrennmäuse sind weitestgehend pflegeleicht. Das Kürzen der Krallen übernehmen die Nager durch Scharren und Kratzen an Käfig und Einrichtungsgegenständen selbst. Gleiches gilt für das Abschleifen der Zähne. Eventuelle Beschwerden lassen sich durch unregelmäßiges Verhalten erkennen. Beobachten Sie also, ob die Tiere wie gewohnt fressen und trinken, ob ihr Fell seine Glätte und Geschmeidigkeit behält, ob die Augen klar sind und ob After und Schwanz sauber sind und bleiben. Bei auffälligem Verhalten sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.
Weitere Informationen zur Haltung und Tierpflege erteilt jede gut sortierte Zoofachhandlung. Werbung