In der Regel schnurrt eine Katze, wenn sie zufrieden ist. Doch auch in Stresssituationen schnurrt sie manchmal. Das zeigt, dass das Schnurren ein komplexer Prozess ist, der eine vielschichtige Bedeutung hat.
Wie Katzen nun genau schnurren ist bis heute nicht eindeutig bewiesen. Es gibt zwar verschiedene Theorien, aber je nachdem, welche Quelle man befragt, ist die eine oder andere Theorie wahrscheinlicher.
Eine geht davon aus, dass Katzen ein zweites paar Stimmbänder haben. Diese sogenannten „Falschen Stimmbänder“ erzeugen den Zufriedenheit signalisierenden Ton, indem die Luft beim Ein- und Ausatmen darüber streicht. Das geschieht ohne Anstrengung und lässt den ganzen Körper leicht vibrieren.
Die andere Theorie macht das verknöcherte Zungenbein für das schnurren verantwortlich. Es verbindet die Zunge mit dem Schädel und durch die Reibung der Atemluft beim Ein- und Ausatmen soll das Geräusch erzeugen. Da es bei Großkatzen elastisch ist können diese, im Gegensatz zu unseren Hauskatzen, nur beim ausatmen schnurren, dafür aber umso lauter brüllen.
Klar hingegen ist, wann und warum Katzen schnurren. Da dieses Geräusch einen beruhigenden Effekt hat, schnurren nicht nur zufriedene Katzen, sondern auch diejenigen, die verletzt sind oder gerade Junge gebären. Das zufriedene Schnurren setzt schon etwa eine Woche nach der Geburt ein. Die Kitten schnurren um zu signalisieren, dass es ihnen gut geht, die Mutter antwortet mit einem „Alles ist in Ordnung“ schnurren.
Das sogenannte Angst Schnurren wird in Notsituationen eingesetzt, zum Beispiel beim Tierarzt, um den Gegenüber freundlicher zu stimmen und zu signalisieren, dass sie nicht in feindlicher Absicht erschienen sind.
Zudem hat das Schnurren eine bestimmte Frequenz, in der nachweislich bewiesen ist, dass Knochenbrüche besser und schneller heilen, somit ist schnurren auch eine Selbstheilungsmaßnahme.