Neulich wollte mein Bekannter sich eine Katze kaufen. Er lebt mit seiner Freundin zusammen auf gut 70 Quadratmetern, beide studieren. Da sie der (Tier-)Welt etwas Gutes tun wollten, sind sie in Tierheime gefahren, um sich da umzusehen.
Aber: Von fast allen Tierheimen gab es Absagen.
Meistens sogar, ohne dass der Tiersuchende mit den Pflegern ein vernünftiges Wort wechseln konnte. Nun sieht besagter Bekannter nicht aus wie Charlie Manson oder verbreitet besonders übelriechenden Geruch – er ist genau genommen ein relativ normaler Student im späteren Semester, der gerade auf seine Abschlussprüfung zusteuert.
Ich kann verstehen, wenn Tierpfleger aufmerksam nachfragen und dann vielleicht bei Studenten vorsichtig sind, weil es sein kann, dass die nie zu Hause sind.
Was ich nicht verstehen kann, ist folgendes: Wie können es sich Tierheime leisten, potentielle Tier-Eltern einfach wegzuschicken, ohne auch nur mit ihnen zu reden?
Wer hat sich außerdem diese Kontrollinstanzen ausgedacht, also dass Tierheime ein Jahr nach Erwerb des Tieres dich immer noch anrufen dürfen und nerven, ob die Katze artgerecht gehalten wird oder Milben im Ohr hat?
Haben wir nicht schon genug Probleme? Unsere Tierheime sind jedenfalls effizienter als unsere Jugendheime…