Gaißach – Der Hund als ständiger Begleiter – auch auf der Bergtour? Das geht, allerdings nicht spontan. Stattdessen sollten Halter die Route sorgsam planen und dem Fitnesszustand des Tieres anpassen.
Worauf Halter beim Ausflug in die Berge noch achten sollten, erklärt Stephanie Lang von Langen. Sie ist studierte Tierpsychologin und arbeitet als Hundetrainerin.
Welche Voraussetzungen muss der Hund für eine Wandertour mitbringen?
Natürlich sollte der Hund konditionell fit sein und keine Gelenkprobleme haben. Von Vorteil ist, wenn er es schon gewöhnt ist, längere Strecken mit Herrchen oder Frauchen zu gehen. Außerdem muss er zuverlässig an der Leine laufen und auf Befehle wie «Sitz» oder «Platz» hören.
Wie bereite ich den Hund am besten vor?
Gerade wenn der Hund ansonsten eher gemächlich unterwegs ist, schadet ihm ein wenig Fitnesstraining nicht. Gut ist, wenn Halter vor der Wandertour ihr Tier erstmal mit längeren Strecken fordern. Auch gemeinsames Fahrradfahren trainiert die Kondition: «Dabei sollte der Hund aber nur im Trab laufen, das reicht.» Zwei Tage vor der Tour ist auf jeden Fall Ausruhen angesagt, um die Kräfte zu schonen.
Was ist bei der Tourenplanung wichtig?
Je nach Länge der Strecke vor allem genügend Pausen. «Bei einer Sechs-Stunden-Tour sollten es schon zwei von einer halben Stunde Länge sein.» Wer nur zwei bis drei Stunden wandert, muss nur eine halbe Stunde einkalkulieren. Wer einen sehr kleinen Hund mit kurzen Beinen als Wanderbegleitung hat, kann einen Tragerucksack einpacken, ähnlich einer Babytrage. Darin kann der Vierbeiner für kurze Strecken sitzen.
Was müssen Halter für den Hund dabeihaben?
Sinnvoll sind ein faltbarer Napf und eine Ration Wasser. Auch eine kleine Portion Futter ist nicht verkehrt, je nach Streckenlänge. Ein Brustgeschirr und eine stabile Leine gehören ebenso ins Gepäck wie ein Erste-Hilfe-Set. Praktisch ist, dem Hund einen GPS-Tracker am Halsband zu befestigen, falls er abhanden kommt oder abstürzt.
Kann jeder gesunde Hund wandern gehen?
«Entscheidend ist das Alter», sagt Lang von Langen. Unter einem Jahr sind Touren für Hunde zu belastend für Sehnen und Gelenke. Daraus kann sich eine frühe Arthrose entwickeln.
Und auch ältere gesunde Hunde können auf einer Wandertour Probleme mit dem Kreislauf bekommen. Ein guter Test ist, die Farbe des Zahnfleischs zu überprüfen: «Einfach die Lefzen hochnehmen und kurz aufs Zahnfleisch drücken. Bleibt das weiß, hat der Hund ein Kreislaufproblem.» Dann heißt es: raus aus der Sonne, Pause machen, Wasser und Futter anbieten. Halter müssen sich klarmachen: «Im Zweifel geht der Hund über seine Belastungsgrenzen hinweg.» Deshalb müssen sie dafür sorgen, dass es ihm nicht zu viel wird.
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(dpa/tmn) (dpa)