Den Skorpionen eilt ein gefährlicher Ruf voraus, dabei gibt es nur wenige Arten, deren Stich für den Menschen tödlich verläuft. Dennoch ist bei Haltung und Kauf so einiges zu beachten.
Skorpione zählen zu der Ordnung der Spinnentiere. Momentan sind weltweit in etwa 1400 Arten bekannt. Auf jedem Kontinent außer der Antarktis sind Skorpione zuhause, selbst in Süddeutschland sind einige Arten beheimatet. Doch die wohl größte Artenvielfalt ist in den mexikanischen Wüstengebieten zu finden.
Der Lebensraum der zwischen 9 und 210 Millimeter großen Spinnentiere befindet sich auf dem Boden. Bevorzugt werden dabei besonders sandige oder steinige Regionen besiedelt. Wenige Arten sind jedoch auch Baum- oder Höhlenbewohner und eine noch geringere Anzahl zieht es vor, sich als Kulturfolger in der Nähe des Menschen niederzulassen.
Der Stich eines Skorpions ist mit Sicherheit schmerzhaft, jedoch sind nur wenige Arten auch für den Menschen tödlich. Dennoch sollten vor dem Kauf bereits einige Vorkehrungen getroffen werden.
Was ist beim Kauf von Skorpionen zu beachten?
Jedem sollte klar sein, dass die Tiere keinesfalls zum Kuscheln geeignet sind. Denn auch Arten, deren Gift dem Menschen nicht gefährlich werden kann, haben einen Stachel mit dem nicht zu spaßen ist. Gerade für Allergiker können auch ungiftige Tiere zur Bedrohung werden.
Vor dem Kauf sollte grundsätzlich überprüft werden, ob es erlaubt ist die Tiere zu halten, da jedes Bundesland andere Vorschriften diesbezüglich hat.
Wenn die Haltung erlaubt und das Terrarium bereits eingerichtet ist, kann sich daran gemacht werden, den richtigen Skorpion zu finden. Anfänger sollten dabei für den Einstieg zunächst erst einmal ein mindergiftiges Exemplar wählen.
Beim Kauf selbst gilt es den Gesundheitszustand des Tieres zu überprüfen, damit es zuhause nicht zu einer bösen Überraschung kommt. Dazu sollten zunächst die Beine abgezählt werden, sind alle acht vorhanden, dann auch darauf achten, dass die Klauen vollständig sind. Auch die Giftblase und der Stachel sollten sorgfältig begutachtet werden, denn dieser darf nicht abgebrochen sein.
Nach diesem ersten Check sollte das Tier auf Milben untersucht werden. Treten um die Augen herum oder Mundwerkzeuge kleine dunkle Punkte auf, dann ist dies ein deutliches Indiz für einen Befall von Parasiten. Helle Flecken könnten dagegen auf einen Pilzbefall hindeuten.
Die richtige Haltung der Spinnentiere
Vor dem Kauf des Tieres muss natürlich unbedingt das Terrarium eingerichtet werden, dazu eignen sich Modelle aus Glas, Holz oder Kunststoff. Jedoch sollte es so gewählt werden, dass es an die Bedürfnisse der jeweiligen Art angepasst ist. Für Humide Skorpion-Arten eignen sich beispielsweise Terrarien aus Glas oder Kunststoff besser als Modelle aus Holz.
Generell sollte das Terrarium aber sicher stehen und die Tür möglichst mit einem Schloss gesichert werden können. Die genaue lateinische Bezeichnung, sowie die Anzahl der gehaltenen Tiere sollte außen gut sichtbar vermerkt werden. Bei giftigen Arten empfiehlt es sich aus Sicherheitsgründen zudem die Giftnotrufnummer der Gemeinde in Telefonnähe anzubringen.
Welche Beschaffenheit der Bodengrund des Terrariums aufweisen muss ist in dem Haltungsbericht über die jeweilige Art zu entnehmen, da die Tiere zum Teil sehr unterschiedliche Bedürfnisse besitzen. Die Bepflanzung der Behausung ist ebenfalls abhängig von den Bedürfnissen der Skorpione. So benötigen humide Arten beispielsweise mehr Pflanzen als aride, da die Luftfeuchtigkeit im Terrarium sich so besser kontrollieren lässt.
Bei der Dekoration sind keine Grenzen gesetzt, es sollte jedoch darauf geachtet werden, dem Tier Versteckmöglichkeiten anzubieten. Dazu eignen sich besonders gut Steine, Wurzeln, oder Korkhöhlen, die bereits fertig erworben werden können.
Die Fütterung von Skorpionen
Am besten ist es, die Tiere auf eine natürliche Art zu füttern, indem man das Beutetier lebend ins Terrarium gibt. Ist der Skorpion hungrig wird er es mit Leichtigkeit erlegen. Wenn die Tiere jedoch einmal nichts fressen, bedeutet das nicht zwingend, dass das Tier krank ist, denn eine Fastenzeit von bis zu 5 Monaten ist nichts außergewöhnliches.
Über die Zeitabstände gibt es verschiedene Meinungen, die einen füttern ihr Haustier jede Woche, die anderen nur alle zwei Wochen, und manche tun dies in unregelmäßigen Abständen. Auf jeden Fall sollte aber das Nahrungsangebot dem natürlichen Lebensraum der jeweiligen Art angepasst sein. Generell eignen sich aber Grillen, Heimchen, Mehlwürmer und Schaben besonders gut als Futtertiere für Skorpione.
Besondere Vorsicht bei der Fütterung ist nach der Häutung geboten, denn da sind die Tiere ihrer Beute schutzlos ausgeliefert, da ihr Panzer noch aushärten muss. Die Beutetiere könnten die Skorpione zu diesem Zeitpunkt anbeißen, was unter Umständen sogar zum Tod führen kann. Werbung