Für einen Hund ist es enorm wichtig, dass man sich mit ihm beschäftigt. Zughunde-Sport oder Wagen-Ziehen ist eine tolle Beschäftigung für große und kräftige Hunde.
Vor allem aber ist der Zughundesport ein Sport für die Rassen der Schweizer Sennenhunde. Das Tolle an der Zughundearbeit ist aber, dass Hunde jeden Alters das noch lernen können. Eine Altersbeschränkung nach oben gibt es nicht, wohl aber nach unten. Das man den Welpen nicht vor den Bollerwagen spannt ist klar.
Wichtige Faktoren wie Größe, Gewicht und auch das Temperament des Hundes sind ausschlaggebend, ob ihr Hund sich als Zughund eignet.
Die wichtigsten Voraussetzungen für einen Zughund:
- Ihr Hund muss mindestens 45 cm hoch und etwa 25 kg schwer sein
- Er sollte ein Alter von 1 1/2 Jahren erreicht haben
- Die tierärztliche Untersuchung muss Gelenk- oder Kreislaufprobleme ausgeschlossen haben
- Ihr Hund darf kein allzu verspieltes oder aufgedrehtes Wesen mitbringen und sollte eine gewisse Souveränität und Gelassenheit mitbringen
- Eine gute Sozialisierung auf Umweltreize sollte gegeben sein und auch ein möglichst neutrales und freundliches Wesen gegenüber Artgenossen
Große Rassen, die sich für den Zughundesport eigen sind oft erst mit 1 1/2 oder gar 2 Jahren ausgewachsen und erst dann der Aufgabe als Zughund gewachsen.
Natürlich gibt es rassebedingte Unterschiede, der Berner Sennenhund – und auch der Große Schweizer – ist oft erst mit 2 Jahren körperlich ausgewachsen. Ein Rhodesian Rigdeback, und auch Labrador sind hingegen schon mit 1 Jahr erwachsen.
Die körperliche Reife muss übrigens nichts über die geistige Reife aussagen, viele Hunde, die den sog. Riesenrassen zugehören, sind äußerste Spätentwickler und im Kopf erst sehr spät erwachsen.
Wenn man bedenkt, dass ein Familienhund 10 bis 15 Jahre alt werden kann, kann ich nur empfehlen, allen jungen Hunden genügend Zeit zu lassen, bis alle Gliedmassen ausgewachsen sind und auch die Knochen stark genug sind.
Niemanden ist geholfen, vor allem aber nicht dem Hund, wenn sie ihn aus falschem Ehrgeiz oder Unwissenheit, zu früh einspannen und er gesundheitlich auf der Strecke bleibt, sprich in frühen Jahren an HD oder ED leidet. Lassen sie ihm genug Zeit erwachsen, groß und stark zu werden, bevor sie mit dem anspruchsvollen Zughunde-Sport anfangen.
Mit dem beginnen der Ausbildung zum Zughund, lernt der Hund fast spielerisch, wie die zusammen Arbeit mit dem Menschen abläuft. Ohne Druck und Zwang wird der Hund zu einem Freund, der bereit ist alles zu tun, was sie von ihm verlangen. Geduld und Liebe werden sich (so oder so, keine Frage) auszahlen.
Weiterer positiver Nebeneffekt; Spaziergänger, Kinder, Jogger, Radfahrer und selbst eher ängstliche Menschen reagieren meistens sehr positiv und neugierig auf die Gespanne und sind meist sehr angenehm überrascht, so große und kräftige Hunde so gut erzogen zu sehen. Das kommt natürlich dem eh schon angekratzten Image des „Großer, schwarzer Hund ist gleich gefährlich“ zu gute.
Der bedeutendste Grund aber dürfte sein, dass die Hunde vorm Bollerwagen einfach großartig aussehen, vor allem wenn sie ein 2- oder 4 Gespann bilden.
Das Glück, was sie beim arbeiten verspüren (schließlich war es Jahrhunderte lang der „Beruf“ der Sennenhunde“) sieht man ihnen an, sie lachen übers ganze Gesicht. Die Akzeptanz der Menschen ist viel größer, wenn sie eine sichtbare Aufgabe des Hundes sehen.
Wenn sie auch Interesse daran haben, mal auszuprobieren, ob das Wagenziehen nicht auch was für sie und ihren Hund wäre, dann schauen sie doch mal hier rein. Das ist ein wunderschönes Tagebuch aus dem Alltag und der Ausbildung eines Zughundes. Alle weiterführenden Informationen gibt es in diesem Portal.