Heidelberg – Vier Wanderfalkenküken haben sich aneinander gekauert und zu einem einzigen Puschel verknotet. Ein Windhauch plustert ihren Flaum auf, Sonnenstrahlen blitzen durch die Dachluke. Megadrollig? Nun ja: Um die lieben Kleinen herum liegen Spuren ihres großen Fressens – Federn und Knochen von Tauben, die sie zerfetzt und verspeist haben. Bis zu 2600 Menschen pro Tag schauen den Falkenbabys an heimischen Bildschirmen beim Kuscheln und Schlemmen zu. Beobachtung rund um die Uhr Die Falkenküken leben zurzeit mit ihren Eltern auf 65 Metern Höhe im Turm der Heidelberger Heiliggeistkirche. Drei Webcams sind rund um die Uhr auf sie gerichtet; zwei auf den Nistkasten, eine auf den Einflug. Die Fangemeinde ist riesig. Zuschauer in China und Australien, den USA, Belgien, Polen und ganz Deutschland verfolgen das Geschehen. «Auch ganz viele Frauen sind fasziniert von diesen groben Vögeln, die sich ausschließlich von anderen Vögeln ernähren», sagt Hans-Martin…
Bonn – Für die zwölfjährige Hündin Ella bricht immer wieder eine Welt zusammen. Sie gehörte einem älteren Ehepaar, nie war sie alleine. Im fortgeschrittenen Alter muss sie das nun lernen; ihr Herrchen ist gestorben. Zwar ist Frauchen noch da, doch sie muss auch mal einkaufen oder zum Arzt. Ella bleibt allein zu Hause. Eine Tragödie für den Hund und Stress für die Besitzerin. Wenn es irgendwie geht, schleicht diese sich aus dem Haus, während der Hund schläft – und hofft, er werde nicht vor ihrer Wiederkehr aufwachen. «Alleinsein liegt einfach nicht in der Natur eines Hundes», sagt die Hundetrainerin Kristina Ziemer-Falke aus Großenkneten. Sie sind Rudeltiere und auf einen Partner angewiesen. Wer einen Hund haben möchte, aber den ganzen Tag außer Haus ist, muss eine anderweitige Unterbringung organisieren – zum Beispiel bei Hundesittern. Jeder Hund sollte das Alleinsein lernen An den meisten Hunden geht…
Berlin – Es gibt Dinge, an die gewöhnt man sich nie. Der Tod und das Einschläfern eines Tieres gehören dazu. Seit zehn Jahren ist Anne Gamalski Tierärztin in Berlin. «Es ist immer furchtbar traurig», sagt Gamalski. «Und dennoch ein Geschenk. Weil man das Leiden eines Tieres nicht bis zum Ende mitansehen muss, sondern es erlösen kann.» Tiere sind Familienmitglieder und sollen deshalb auch in Würde sterben dürfen. Manche von Gamalskis Patienten bringen Kerzen mit in die Praxis und spielen Musik ab, andere kommen mit der gesamten Familie und dem Freundeskreis. Wieder andere bitten sie, zu Hause vorbeizukommen. All das ist möglich. Lebensfreude ist ein entscheidender Indikator Die Entscheidung, wann der richtige Zeitpunkt ist, um das Tier gehen zu lassen, ist hart. Denn eine finale Diagnose allein ist noch kein Grund. «Lebensfreude ist der entscheidende Indikator», sagt Tierärztin Gamalski. Bei Hunden ist das zum Beispiel…
Hamburg – Für alle, die von zu Hause aus arbeiten oder frei haben, ist die Beschäftigung mit dem Haustier gut fürs eigene Gemüt. Das reduziert den Stress und beruhigt die Nerven. Darüber hinaus wird die Bindung zwischen Mensch und Tier gestärkt. In den heimischen vier Wänden gibt es genug Möglichkeiten, sich miteinander zu beschäftigen. Herrchen und Frauchen können mit ihren Hunden zum Beispiel Namen trainieren. «Man benutzt immer wieder das gleiche Wort für ein bestimmtes Objekt», erklärt Sarah Ross von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Am besten nimmt man sich verschiedene Gegenstände, die unterschiedlich aussehen und verschiedene Farben haben, also etwa einen Bären, der «Teddy» heißt, einen Ball und einen Knochen. Wirft man das Stofftier auf den Boden, lautet das dazugehörige Kommando «Hol Teddy!» «Das konditioniert den Hund darauf, dass das Objekt ein Kommando hat», sagt Ross. Später lässt sich das mit einem Suchspiel kombinieren,…
Bissendorf/Elmshorn – Raus aus der gewohnten Umgebung, rein in ein Wartezimmer voller unbekannter Gerüche und dann auch noch ein Piks mit der Nadel: Ein Besuch in der Tierarztpraxis ist für viele Haustiere eine unangenehme Erfahrung. Wenn Hunde, Katzen oder Nager krank sind oder wenn sie eine Impfung brauchen, ist der Besuch aber selten zu umgehen. Gefragt sind dann beide Seiten: Besitzer können den Besuch so gut es geht vorbereiten, Mediziner für ein angenehmes Umfeld sorgen. Hunde: Licht, Geräusche und Wartezimmer vermeiden Wie Menschen zeigen auch Hunde ein Krankheitsverhalten, erklärt Dirk Emmrich, Tierpsychologe und Hundetrainer aus Bissendorf (Niedersachsen). «Sie würden sich dann am liebsten sozial zurückziehen, helles Licht und Geräusche meiden. In Praxen treffen sie aber meist zu nah auf andere Hunde, denen es ähnlich schlecht geht.» Seine Hunde bekämen daher kein Wartezimmer zu Gesicht. «Sinnvoll ist es, wenn man direkt ins Behandlungszimmer gehen kann. Falls das nicht…