Friedberg – Golden Retriever «Muffin» hat keine Angst vor Spritzen. Brav sitzt der Hund auf dem Behandlungstisch von Tierärztin Maleen Schaumburg und lässt sich ein homöopathisches Mittel injizieren. Die Behandlung ist Teil einer Schmerztherapie gegen sein Rückenleiden. «Muffins» Besitzerin Katrin vom Hagen lehnt Schulmedizin nicht grundsätzlich ab, sieht aber Vorteile der homöopathischen Behandlung. Manchmal benötige die Therapie vielleicht ein bisschen mehr Zeit, aber sie wirke nachhaltig, sagt sie. Alternative Heilmethoden sind nicht nur in der Humanmedizin, sondern längst auch beim Patient Tier gefragt. Das Interesse lässt sich etwa an den Zahlen für Tierheilpraktiker ablesen: 4500 in sechs Verbänden gibt es in Deutschland, wie Birgit Weidacher-Bauer berichtet, zweite Vorsitzende des «Ältesten Verbandes der Tierheilpraktiker». Tendenziell wollten immer mehr Leute diesen Beruf ergreifen. Hindern kann sie niemand: «Die Berufsausübung ist nicht gesetzlich geregelt.» Für eine Art Qualitätssicherung sorgten nur die Verbände. Die Kunden sind private Tierhalter…
Panketal (dpa/bb) – Claudia Schulze fischt vorsichtig eine handtellergroße Schildkröte aus einem Terrarium auf ihrer Terrasse in Panketal (Barnim). Das etwa acht Monate alte Reptil hat einen markant gemusterten Panzer und wirkt im Mini-Format einfach nur putzig. «Das ist eine afrikanische Panzerschildkröte. Diese Tiere bekommen ausgewachsen einen Panzer von mehr als 50 Zentimetern Länge und werden mehr als 30 Kilo schwer», erklärt die 49-Jährige und zeigt auf drei erwachsene, aber noch halb so große Exemplare, die durch den Garten spazieren. Dass sei eines der Probleme, warum Schildkröten ausgesetzt oder abgegeben werden, erklärt Schulze, die hauptberuflich in der Gastronomie arbeitet. «Die Leute informieren sich vorher nicht und können die Tiere dann nicht artgerecht halten», sagt die Panketalerin, die gemeinsam mit ihrem Partner Oliver Hoffmann auf dem heimischen Grundstück einen «Schildipark» betreibt. 37 Schildkröten von elf verschiedenen Arten – unter anderem aus Indien oder Afrika –…
Bonn – Clever sind sie, die angeblich so «Unzertrennlichen». Sie können sogar Kunststücke lernen, wie einen kleinen Fußball mit dem Schnabel ins Tor zu schubsen, Salti zu schlagen oder auf Kommando einen Becher umzukippen. Auch Tierarzt Klaus Kutschmann aus Magdeburg weiß aus Erfahrung, dass diese Papageien sehr intelligent sind. Er hat sie früher gehalten und kennt daher ebenso die Nachteile dieser Tiere, die ihren Namen ihrer meist lebenslangen Treue zum Partner verdanken. «Sie sind unheimlich laut. Sobald es hell wird, geht es los – also im Sommer ab halb fünf Uhr morgens.» Das deckt sich mit der Einschätzung der Bundesanstalt für Landwirtschaft in Bonn. «Es sind sehr lebhafte, neugierige und durchaus auch laute Papageien», heißt es dort. Deshalb sollte ihnen der Halter einiges zur Beschäftigung bieten. «Unzertrennliche» (Agaporniden) leben unter anderem auf der Vogelburg im Taunus. Dort haben sie wie viele andere Papageien ein neues Zuhause gefunden. «Ursprünglich kommen die Unzertrennlichen aus Afrika», sagt der Eigentümer der…
Frankfurt – Schlangen bleiben meist im Verborgenen und haben anders als Vögel, Hunde oder Katzen ein echtes Imageproblem. Nach biblischer Erzählung war es eine Schlange, die Eva im Paradies verführte, von der verbotenen Frucht zu essen. Und wer mit gespaltener Zunge spricht, betrügt. Zuletzt kamen die Schlangen in Deutschland aber aus ihren Verstecken: An einem See in Meerbusch bei Düsseldorf wurde eine Gelbe Anakonda gefangen, auf einer Straße in Hennweiler (Rheinland-Pfalz) eine Würgeschlange gesichtet. Am Donnerstag wurde sogar eine zwei Meter lange und neun Kilogramm schwere Boa constrictor auf einem Spielplatz in Berlin gefangen. Solch exotische Exemplare sind zumeist ausgebüxt oder wurden ausgesetzt – die Zahl dieser Fälle häuft sich. Einheimische Arten sorgen dagegen nur äußerst selten für Wirbel, und ihr Bestand ist Experten zufolge rückläufig. Polizeimeldungen zu Schlangen beträfen in der Regel exotische Arten aus der Terrarienhaltung, sagt Tom Kirschey vom Naturschutzbund (Nabu)…
Bangkok – Waa Waa hatte kein einfaches Leben. Abgesehen davon, dass es grundsätzlich schönere Plätze für ein Hundeleben gibt als den Moloch Bangkok mit seiner schwülen Hitze und dem vielen Beton: Die Mischlingsdame war in ihren 13 Jahren sehr oft krank. Umso größer ist für Besitzerin Pattarat Kammonta jetzt der Abschiedsschmerz. Deshalb bekommt Waa Waa eine ordentliche Bestattung. Sie wird nach buddhistischem Ritual verbrannt. So wie Menschen nach ihrem Tod hier üblicherweise auch. Inzwischen gibt es immer mehr Thais, die auch für das geliebte Haustier eine religiöse Feuerbestattung wollen und sich dies auch leisten können. Mehr als 4000 Baht (etwa 100 Euro) kostet das in der Regel nicht, aber auch das ist für die meisten Leute hier eine ordentliche Summe. Pattarat, eine 38-jährige Geschäftsfrau, sagt: «Ich habe meine Hündin so sehr geliebt. Da will ich sie nicht einfach in der Erde verscharren.» Also liegt…