Bekommt eine langjährige Einzelkatze Gesellschaft, kann das schnell zu einem Problem werden. Nämlich dann, wenn beide unterschiedliche Persönlichkeiten sind.
Vertragen sich zwei Katzen nicht, liegt es meist daran, dass eine den Chefposten übernimmt und die sanftmütigere das nachsehen hat. Diese versucht meist des öfteren freundlich und vorsichtig Kontakt aufzunehmen, doch wenn diese beharrlich mit fauchen und Tatzenhieben abgewehrt werden, versucht sie sich in der einzigen Alternative, die ihr bleibt: ignorieren. Doch bei besonders aggressiven Kollegen hilft teilweise auch das nicht. In der Regel lebt sich die Neue schnell ein und erobert Plätze, die vorher der „alten“ Katze vorbehalten waren.
Bei diesem Problem gibt es nun zwei Lösungen: Entweder wird für den Chef ein neues Zuhause als Einzelkatze gefunden, oder man versucht ein Verhaltenstraining mit beiden. Dies ist besonders bei zwei Hauskatzen empfehlenswert.
Dabei stellt ein Tierpsychologe einen individuellen Trainingsplan auf. Der kann so aussehen, dass beide während der Abwesenheit ihrer Menschen in, mit einer Fliegengittertür abgetrennte, verschiedenen Räume untergebracht werden. Damit sich vor allem der Chef nicht zu stark an ein Revier binden kann, wird alle paar Tage gewechselt. In Anwesenheit der Menschen, wird sich intensiv mit den Katzen beschäftigt. Vor allem Fütterung und Spiele werden immer zusammen abgehalten. Ist der Chef dabei besonders aggressiv, wird er für kurze Zeit allein in einen Extraraum gebracht. Wenn es sich beruhigt hat, wird er wieder herausgelassen.
So kann der Stärkere Charakter dazu gebracht werden, die andere Katze zu akzeptieren. Dies dauert jedoch seine Zeit und es ist kein Patentrezept. Bevor etwas auf eigene Faust versucht wird, sollte professionelle Hilfe zu Rate gezogen werden.