Oberkrämer – Die Katze ist ein Gewohnheitstier. «Wenn es in ihrem Reich Veränderungen gibt, hat sie ihre eigenen Methoden, ihren Unmut zum Ausdruck zu bringen», sagt die Tierpsychologin Angela Pruß aus dem brandenburgischen Oberkrämer. Da kann es passieren, dass die Katze scheinbar willkürlich ihr Geschäft statt im Katzenklo auf den Sachen des Babys oder auf der Bettseite des neuen Lebenspartners verrichtet. «Schafft sich die Katze Erleichterung im Bett, kann das der Protest sein, dass sie früher immer ins Bett durfte. Löst sie sich auf den Babysachen, kann das Ausdruck von Eifersucht sein. Sie fühlt sich zurückgesetzt», sagt die Expertin. Urin und Kot seien für die Katze ein wichtiges Kommunikationsmittel, womit sie ausdrückt, dass ihr etwas nicht passt. In diesem Fall müsse ein Kompromiss gefunden werden. «Ziel ist, dass der „Feind“ aus Sicht der Katze positive Erlebnisse schaffen sollte», rät die Expertin. So könnte der…
München – Bello und Mieze sind geliebte Familienmitglieder, fellweiche Tröster, beste Kumpel des Menschen. Doch wenn eine Ehe auseinandergeht, haben sie denselben Status wie Auto oder Waschmaschine: Tiere sind zwar, so steht es in Paragraf 90a des Bürgerlichen Gesetzbuchs «keine Sachen». Aber «auf sie sind die für Sachen geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit nicht etwas anderes bestimmt ist». Und das ist im Scheidungsrecht der Fall: Wurden Haustiere während der Ehe angeschafft, «sind sie ein Teil des Hausrats, der zwischen den beiden ehemaligen Partnern aufgeteilt wird», sagt Undine Krebs, Fachanwältin für Familienrecht aus München. Wo künftig Hundekörbchen, Katzenkratzbaum oder Papageienvoliere stehen, muss also unter den Eheleuten ausgehandelt werden, bevor die Scheidung vollzogen wird. Im besten Fall können sie sich einigen: Du bekommst die Waschmaschine, ich nehme den Hund. Im schlechteren Fall tut durch den Streit ums Tier das Scheiden besonders weh. Denn ein Sorge- oder…
Berlin – Katzen sprechen ihre eigene Sprache – und zwar nicht nur mit Lauten, sondern auch über Gesten und Düfte. Menschen verstehen sie jedoch nicht immer richtig. Wer aufmerksam beobachtet und gut zuhört, lernt allerdings, ihre Botschaften korrekt zu deuten. Eine kurze Einführung in die Kommunikation der Katzen: – Katze stolziert mit senkrechtem Schwanz Oft ist gleichzeitig die Schwanzspitze abgeknickt. Dabei bewegt sie sich auf ihren Halter zu. Manchmal reibt die Katze auch ihren Kopf an den Beinen ihres Besitzers. Was will die Katze damit sagen? «Sie ist freundlich. Sie begrüßt ihren Halter und ist auf ihn konzentriert», erklärt Daniela Schrudde, Tierärztin bei der Welttierschutzgesellschaft. Das Kopfreiben bedeutet: «Die Katze akzeptiert die Personen als Teil ihrer sozialen Gruppe», so Schrudde. Katzen verteilen so Duftstoffe, die in den Drüsen hinter den Ohren produziert werden. Damit markieren sie ihr Revier. Gern machen sie das, wenn Herrchen…
Trier – Sie sind extrem ängstlich, beißen schnell zu, können nicht alleine bleiben oder lassen keinen Menschen an sich heran: Die Rede ist von Problemhunden, die immer häufiger in Tierheimen landen. Ihre Besitzer haben sie übers Internet gekauft und sind mit der Haltung überfordert. Sehr oft handele es sich um frühere Straßenhunde aus Südeuropa oder Zuchttiere von «Hobbyzüchtern», wie die erste Vorsitzende des Trierer Tierschutzvereins, Inge Wanken, sagt. «Das sind keine Hunde, die junge Familien mit Kindern wollen. Ohne intensives Hundetraining sind sie nicht vermittelbar.» «Bündnis Schattenhund» warnt vor Online-Kauf Um auf das wachsende Problem mit schwierigen Hunden aufmerksam zu machen, haben sieben Tierheime und Vereine in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hessen das «Bündnis Schattenhund» gegründet. «Schattenhunde sind Hunde, die irgendwann keiner mehr sieht, weil sie seit Jahren im Tierheim sind – und sie keiner mehr holt», sagt Hundetrainerin Wanken. «Wir brauchen eine bessere finanzielle…
Hamburg – Ein Fan von Blutegeln war der Hamburger Tierarzt Thomas Gimpel wahrlich nicht. «Ich fand sie eklig, mochte sie nicht anfassen. Doch man lernt, sich zu überwinden», gibt der Veterinär zu. Mittlerweile holt er sich zumindest bei bestimmten Krankheiten seiner Patienten die Unterstützung der hungrigen Parasiten. Diese werden den Haustieren auf die Haut gesetzt, dort beißen sie sich mit ihren an den drei Kiefern befindlichen 80 Zähnchen fest und fangen an zu saugen. Dabei geben sie ihren Speichel ab, dieser ist ein wahrer Zaubersaft. Denn er enthält einen ganzen Cocktail von über 20 verschiedenen Substanzen, die schmerzlindernd, entzündungshemmend, blutverdünnend und entstauend wirken. Blutegel als Arzneimittel anerkannt Schon in der Antike wurden Menschen mit Egeln behandelt. Im 19. Jahrhundert geriet die Methode ähnlich wie der Aderlass in Verruf, wird aber seit einigen Jahrzehnten beim Menschen – und mittlerweile auch beim Tier – wieder häufiger…