Düsseldorf – Sie graben im Streu und zerlegen Nagematerial: Wer Rennmäuse halten will, muss wissen, was die Tiere brauchen. Denn die Nager sind anfällig für Krankheiten, wenn Haltung und Ernährung nicht stimmen. Mongolische Rennmäuse sollten niemals allein gehalten werden, ideal ist eine gleichgeschlechtliche Zweiergruppe. So können sich die Tiere nicht vermehren. Außerdem sollte man am besten Geschwisterpaare auswählen, sagt Regine Rottmayer von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT). Denn verwandte Mäuse haben einen Familiengeruch. Fremde Nager gewöhnen sich nur sehr schlecht aneinander: Auch nach einigen Wochen kann es noch zu blutigen Kämpfen kommen. Erste Anlaufstelle zum Mäusekauf sollten Tierheime und Notstationen sein. «Die Tiere sind dort durchgecheckt und daher meistens gesund», sagt Katrin Schrankel vom Nagerschutzverein. Die Geschlechterbestimmung sei außerdem erfahrungsgemäß zuverlässiger, und die Tiere haben eine Schwangerschaftsquarantäne abgesessen. Somit ist unerwarteter Nachwuchs unwahrscheinlich. Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Mäuse gesund sind:…
Frankfurt/Main (dpa/tmn) – Für Pferde mit Sommerekzem sind die warmen Monate die schlimmste Zeit des Jahres. Sie leiden an einer Allergie, die durch Kriebelmücken ausgelöst wird. Das Pferd lässt keine Gelegenheit aus, um sich heftig zu kratzen – bis das Fell abgeschabt ist und es blutet. Die Pferdehalterin Andrea Netz aus Oberursel bei Frankfurt am Main weiß dies aus eigener Erfahrung. Ihr Islandpferd Rodi leidet seit dem vergangenen Sommer unter dieser Krankheit. Das Sommerekzem kann zwar jedes Pferd treffen, doch besonders Ponys leiden darunter. Unter ihnen sind die Isländer sehr oft betroffen. «Vor allem die in Island geborenen Pferde, die dann exportiert wurden, neigen extrem hierzu», berichtet die Tierärztin Miriam Baumgartner von der Technischen Universität München. Denn auf der Vulkaninsel leben keine Kriebelmücken, die Tiere haben keine Möglichkeit zur Gewöhnung. Betroffene Pferde sollten möglichst nicht in der Nähe von Gewässern gehalten werden, da dort besonders viele der…
Berlin – Ohne sein Insektentuch geht Jens Esser nicht in den Wald. Der 45-jährige ist Vorsitzender der Entomologischen Gesellschaft ORION in Berlin und hat eine Leidenschaft für alles, was krabbelt und surrt. Jetzt im Frühling, wenn die Baumrinden warm werden und die Blätter sprießen, ist die beste Zeit für die Suche nach Marienkäfern. Esser klopft an Stämme und fegt die Tiere auf sein Tuch. Viele verschiedene sind dabei: rote, schwarze, mit sieben oder noch viel mehr Punkten. Nur eine Art findet er immer seltener: den Marienkäfer mit zwei Punkten. «In Berlin und Brandenburg entdecken wir ihn kaum noch», sagt er. Was Esser in seiner Heimat beobachtet, ist ein europaweites Phänomen – das weiß Andreas Vilcinskas von der Universität Gießen zu berichten. Noch in den Siebzigerjahren war der Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata) eine der häufigsten Arten in Deutschland. Sein starker Rückgang verweist auf einen harten Verdrängungskampf,…
Velbert – «Der Bluthund stinkt, sabbert und ist nicht zu erziehen, haben Sie noch Interesse?», fragte der Zuchtwart Nicole und Karsten Joppich aus Velbert, bevor sie ihren ersten Bluthund mit nach Hause nahmen. Sie haben ihre Entscheidung nie bereut: einmal Bluthund, immer Bluthund. Karsten Joppich ist mittlerweile Vorsitzender des deutschen Bluthundeclubs. Dass der Bluthund, auch Bloodhound genannt, ein ganz besonderer Hund ist, sieht auch Züchterin Martina Grywnow aus Berlin so: «Er hat seinen eigenen Kopf und weiß, was er will. Gefällt ihm etwas nicht, dann macht er es auch nicht.» Der Vierbeiner passe daher nicht zu jedermann. «Wer einen Hund sucht, der bei jedem Pfiff brav bei Fuß läuft, sollte die Finger vom Bluthund lassen», bestätigt Burkhard Seibel. Er ist Diplombiologe aus Siegen und Obmann für Öffentlichkeitsarbeit vom Verband für das deutsche Hundewesen. Die Erziehung dauert im Schnitt länger als bei einem Schäferhund oder…
Bramsche – Sie werden bis zu 19 Zentimeter lang, schauen aus großen Augen und sind sehr aktiv: Wer Degus hält, kann eine Menge beobachten. Degus sind anspruchsvoll, was die Käfigeinrichtung und ihre Ernährung angeht. Stellt man sich darauf ein, kann man vier bis sieben Jahre lang Freude an den Tieren haben. Degus bewegen sich gerne – und viel: «Der Käfig kann eigentlich gar nicht groß genug sein», sagt Daniela Rickert von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz aus Bramsche. «Degus sind sehr aktive Tiere, die laufen und graben.» Bei der Futtersuche in der freien Wildbahn legen sie oft mehrere Kilometer am Tag zurück. Rickert empfiehlt als Mindestmaß für den Käfig eine Größe von einem Meter Länge, 80 Zentimetern Breite und einem Meter Höhe. «Das ist allerdings das absolute Mindestmaß – je größer der Käfig ist, desto besser.» Ideal für Degus sei ein Terrarium, sagt Rickert….