München/Leipzig – Sir Henry weiß schon, was jetzt kommt. Widerstandslos wackelt er durch den Raum, mit seinem runden Leib und dem faltigen Gesicht. Er steigt auf die niedrige Waage und lässt sich dort plumpsen. Auf der digitalen Anzeige erscheint eine Zahl: 9,3 Kilogramm, so viel wiegt der rund zwölf Jahre alte Mops. Zu viel für den kleinen Kerl. Sir Henry hat Übergewicht. Und das mag zwar drollig anzusehen sein, ist aber ein ernstes Problem. Übergewicht schadet Haustieren, genauso wie Menschen. Und genau wie beim Menschen sind immer mehr Hunde, Katzen und Kaninchen zu dick. Fast die Hälfte von ihnen hat Übergewicht, schätzt der Bundesverband Praktizierender Tierärzte. Die Tendenz sei steigend. Nach Angaben des Instituts für Tierernährung, Ernährungsschäden und Diätetik an der Universität Leipzig werden für die Industrieländer Mitteleuropas mittlerweile rund 40 Prozent der Hunde und Katzen als übergewichtig eingeschätzt. Diese Entwicklung ist gefährlich, denn Übergewicht erhöht das Risiko für…
Berlin/Rodgau – Ihr Hirn ist so klein wie eine Stecknadel – und doch agieren Piranhas vorsichtig, fürsorglich und clever. Der starke Unterbiss suggeriert zwar einen Hang zum Missmut. Auf den zweiten Blick bezaubert aber ihr dunkelgrauer, sanft glitzernder Körper. Es sind schon beeindruckende Fische, die Piranhas im großen Schauaquarium des Zoos Berlin. Marco Hasselmann, Reviertierpfleger Süßwasser im Aquarium Berlin, spricht mit geradezu väterlicher Begeisterung über die Fischgattung aus der Familie der Sägesalmler: «Piranhas sind toll. Schade, dass sie immer noch als die Mordbuben schlechthin gelten – der Mythos hält sich hartnäckig, obwohl sie nicht mordlustig sind.» Die Fische haben ein phantastisches Geruchsvermögen, das andere Fische kaum übertreffen können. Ihr Zusammenleben in Gruppen funktioniert prima mit einer klaren Rangordnung. In Freiheit lebend erledigen Piranhas ihren Job als eine Art Gesundheitspolizei. Denn wie die Geier an Land fressen die Piranhas im Wasser das Aas. Damit verhindern…
Hamburg – Es sieht lustig aus: Ein Hund, der aufgeregt auf Herrchen oder Frauchen zugaloppiert und am Ende an ihm oder ihr hochspringt. Mit ein bisschen Training kriegen Halter dieses nervige Verhalten aber ganz gut in Griff. Warum springen Hunde überhaupt hoch? Ursprünglich erbetteln sich Welpen mit diesem Verhalten ihr Futter. Wenn die Mutter von der Jagd zurückkommt, schlecken ihr die Welpen am Maul, so dass die Mutter das Fressen hochwürgt und ihren Nachwuchs damit füttert. Dieses Verhalten entwickelt sich zum Begrüßungsritual zwischen Hunden. «Und sein Herrchen will der Hund dann auch so begrüßen», erklärt Stephanie Lang von Langen. Sie ist studierte Tierpsychologin und arbeitet als Hundetrainerin. Was tue ich bei Welpen? Halter sollten versuchen, das Verhalten von Anfang an umzulenken. Das bedeutet, der Hund darf den Menschen begrüßen, soll aber dabei mit den Pfoten auf der Erde bleiben. Klappen kann das nur, wenn der Halter…
Eversmeer/Berlin – Bei Sabine Duda haben es Schweine wirklich saumäßig gut. Sie wohnt in einem Landhaus mit mehreren Hektar Grundstück in Ostfriesland. Bei ihr leben sechs Minischweine. Minischweine, auch Mini-Pigs genannt, werden 25 bis 50 Zentimeter hoch und 30 bis 60 Kilo schwer – so die Regel. Das könne aber auch nach oben ausschlagen, sagt Ursula Bauer von Aktion Tier. Bis zu 120 Kilogramm seien durchaus möglich. Vier bis fünf Jahre nach der Geburt können Minischweine noch wachsen. «Kein Züchter kann garantieren, dass sie klein und süß bleiben. Das ist immer ein Überraschungspaket.» Lange gab es einen Hype ums Minischwein. Filmstar George Clooney hatte eins, Comicfigur Homer Simpson ließ im Simpsons-Kinofilm ein Minischwein die Decke seines Wohnzimmers entlanglaufen. Wie ist die Nachfrage heutzutage? «Ungebrochen», sagt Duda, die sich im Verein Schweinefreunde engagiert. Bauer hat einen anderen Eindruck: «Ich habe das Gefühl, es ist weniger…
Berlin/München – Wie das Herrchen, so der Hund. Dass Mensch und Tier zuweilen einen ähnlichen Lebensstil haben, zeigt ein Besuch in einer Hundekita in Berlin-Wilmersdorf. Maja, Edgar und Olaf stürmen morgens schwanzwedelnd in die Hunde-Tagesstätte. Dort fläzen sich die Lagotto Romagnolo Hündin, der Parson Russell und der Galgo Español auf Sofas, wenn sie nach dem Spielen ausruhen. Im Freien toben sie im Hundepool, im Einzelzimmer chillen sie vor dem Fernseher. Herrchen und Frauchen geben selbst zubereitetes Essen für die Vierbeiner mit – zunehmend vegetarisch oder vegan. Nach Angaben des Vegetarierbundes leben mehr als acht Millionen Vegetarier in Deutschland, die Zahl der Veganer liegt bei circa 1,3 Millionen. Der menschliche Verzicht auf tierische Produkte wirkt sich auch auf die Ernährung der Haustiere aus, vor allem der rund 8,6 Millionen Hunde in Deutschland. Diese Entwicklung wirft Fragen auf: Kann man Hunde fleischlos ernähren? «Es besteht grundsätzlich…