Hamburg – Als Hündin Hazel aus dem Wasser kommt, klebt das haselnussbraune Fell tropfend an ihrem Körper. Zufrieden legt sie ihr Spielzeug vor ihrer Besitzerin ab. Die Border-Collie-Dame hat gerade einen gewaltigen Satz hingelegt: 5,50 Meter ist sie durch die Luft gesprungen, bevor sie mit einem lauten Platschen im Pool landete und zu ihrem Spielzeug paddelte. Hazel ist einer der Vorzeigehunde einer Disziplin, die immer mehr Hundebesitzer für sich entdecken: Beim Dog oder Dock Diving springen Hunde von einem Steg oder einer Rampe ins Wasser – möglichst weit oder möglichst hoch. «Big Air» heißt die in Deutschland am weitesten verbreitete Disziplin, hier geht es allein um die Sprungweite. «Hazels Rekord liegt bei 7,60 Meter», erzählt Besitzerin Maxime Martens. Sie gibt europaweit Seminare, um anderen Hundebesitzern die Sportart näher zu bringen. In Deutschland finden seit 2012 größere Wettkämpfe statt. Die Szene sei bisher eher semiprofessionell…
Frankfurt/Main (dpa/tmn) – Das Scheckpony Raul steht gelassen da und lässt sich von der kleinen Lina mit einer Kardätsche das dicke Fell striegeln. «Ich will auch mal ein eigenes Pferd haben», erzählt die Fünfjährige, während sie mit der Bürste vorsichtig über die Pferdehaare streicht. Im Anschluss macht sie gemeinsam mit der Reitlehrerin Kathrin Steinmeier die Hufe des Ponys sauber. Seit fast einem Jahr besucht die Kleine wöchentlich die Reitschule « Lautlos» im hessischen Weilrod, oft wird sie von ihrer Tante Kathy Finzel begleitet. «Wie selbstverständlich die Kinder mit den Pferden umgehen», sagt die Tante begeistert, während sie ihrer Nichte zusieht. Der Familie sei es wichtig gewesen, dass Lina nicht nur Reiten, sondern auch den Umgang mit Pferden lernt. In vielen Reitschulen ist das immer noch keine Selbstverständlichkeit. Da werden die Kinder für eine halbe Stunde auf das Pferd gesetzt – dann kommt der nächste Reitschüler dran. Doch langsam hat…
Heidelberg/München – Eine Partnerschaft zerbricht, neue Arbeitszeiten oder ein Jobwechsel stehen an: All das können Gründe sein, warum sich Halter nach neuen Betreuungsmöglichkeiten für ihren Hund umschauen müssen. In solchen Fällen kann Dogsharing eine flexible Lösung sein. Völlig neu ist das Konzept nicht, sagt Hildegard Jung, Vizepräsidentin der Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und -therapie (GTVMT) und Tierärztin für Verhaltenstherapie. «Früher war es in Familien oft üblich, dass man sich reihum um das Tier gekümmert hat. Neu ist, dass es Online-Plattformen gibt, auf denen Hundebesitzer und fremde Menschen zusammenfinden.» Der Expertin zufolge gibt es Hunde, die sich problemlos mehreren Menschen anschließen können. Es sei aber wichtig, dem Tier die Möglichkeit und genügend Zeit zu geben, sein zweites Frauchen oder Herrchen näher kennenzulernen. Bei Hunden, die stark auf ihren Besitzer bezogen oder einfach schon älter sind, rät Jung zur Vorsicht: «Wenn es stressig wird für das Tier, wenn…
Linsengericht – Nach der Behandlung, die ihm das Leben retten soll, ist Rasputin noch etwas benommen. Mit nachlassender Narkose kommt der 28 Jahre alte Wallach wieder auf die Beine. Etwas staksig. Aber er steht und schüttelt sich. Tierärztin Janine Brunner (32) schaut zufrieden in die gepolsterte Aufwach-Box und sagt: «Er hat’s gut überstanden. Ich bin überzeugt, wir konnten ihm helfen.» Rasputin leidet unter einem Krebstumor am Schlauch (Penis). «Eine Strahlentherapie war die einzige Möglichkeit für ihn», erklärt Pferdebesitzerin Stefanie Lobbe (31) aus Drolshagen. Die Bürokauffrau aus Nordrhein-Westfalen hat ihr geliebtes Freizeit-Pferd dafür ins hessische Linsengericht (Main-Kinzig-Kreis) gebracht. Dort ist seit wenigen Monaten ein neues Onkologische Zentrum für Veterinärmedizin geöffnet. Es ist nach Betreiber-Angaben eine deutschlandweit einmalige Strahlenklinik für krebskranke Pferde. «Etwas Vergleichbares gibt es erst wieder in England und den USA», sagt Inhaber Tim Kowalewski (50), studierter Ingenieur und Inhaber der Equinox Healthcare GmbH….
Königs Wusterhausen – Emmi hat Angst. Vor Kissen, vor Kopfberührungen, vor fast allen Menschen. Wenn jemand in den Raum kommt, macht sie sich unsichtbar. «Sie hat eine generalisierte Angststörung», meint Birga Dexel. Dexel ist Therapeutin – allerdings nicht für Menschen, sondern für Katzen. Heute ist sie zu Besuch bei einem jungen Paar in Königs Wusterhausen. Florian Kühnel und Melanie Erker haben die Katzentherapeutin kontaktiert, weil ihre zwei Haustiere sich nicht recht verstehen. Louis: zu temperamentvoll. Emmi: zu schüchtern. Dass Menschen ihre Haustiere zum Therapeuten schicken, liegt im Trend. Es gibt Verhaltenstherapien für Katzen, Hunde, Pferde oder Vögel. «Vor 15 Jahren, als ich angefangen habe, wussten viele nicht, dass es sowas gibt», sagt Dexel. «Jetzt ist es bekannter geworden.» Der Bundesverband praktizierender Tierärzte hält eine Verhaltenstherapie bei Haustieren grundsätzlich für sinnvoll. «Das Tier muss organisch gesund sein, so dass man sagen kann, es ist tatsächlich eine Verhaltensauffälligkeit», sagt…