Kurzkopfgleitbeutler, im Englischen Sugar Glider genannt, sind ungewöhnliche Tiere und vielen Deutschen gar nicht bekannt. Doch die putzigen Beuteltiere erfreuen sich immer größerer Beliebtheit – Aber sind sie als Haustiere überhaupt geeignet?
Wie die meisten Tiere haben auch Kurzkopfgleitbeutler ihre ganz eigenen Ansprüche, derer man sich als potenzieller Halter bewusst sein sollte. Die kleinen Sugar Glider sind jedoch von ihrem ungewöhnlichen Äußeren her so anziehend, dass sich Viele vor der Anschaffung kaum Gedanken darüber machen, ob sie das Tier angemessen versorgen können. Damit sind sie leider kein Einzelfall, denn noch immer entscheiden viele Tierliebhaber rein aus dem Bauch heraus statt mit Verstand.
Kurzkopfgleitbeutler: Nachtaktive Beuteltiere aus Neuguinea
Die Kurzkopfgleitbeutler stammen ursprünglich aus Neuguinea und dem Nordosten Australiens, wurde aber auch auf den Molukken, Tasmanien und anderen Inseln eingeführt und sind dort mittlerweile heimisch geworden. Zwischen 80 und 160 Gramm wiegt ein Kurzkopfgleitbeutler in der Regel, seine Körperlänge kann bis zu 21 Zentimeter erreichen, wobei sein Schwanz dies noch um bis zu 25 Zentimeter verlängert. Eine Besonderheit bei Kurzkopfbeutlern sind der geteilte Beutel und die beharrten Gleitmembranen zwischen ihren Extremitäten.
Die sehr sozialen Tiere leben im Familienverband, was einen recht hohen Platzbedarf bedingt. Mit nur sechs Wochen sind Kurzkopfgleitbeutler geschlechtsreif, und nach einer Tragzeit von rund zwei Wochen werden bis zu vier Junge geboren, von denen in freier Wildbahn meist jedoch nicht mehr als zwei überleben. Die Tiere ernähren sich vor allem von den Säften der Akazien, Eukalyptus– und anderer Bäume, die sie bewohnen, außerdem von Pollen, Nektar, Insekten sowie kleinsten Nagetiere – Ein Speiseplan, der in deutschen Wohnungen nicht leicht nachzustellen ist.
Hohe Ansprüche: Sind Kurzkopfgleitbeutler als Haustiere geeignet?
Kurzkopfgleitbeutler sind nachtaktiv und allein wegen ihrer scharfen Krallen keineswegs als Kuscheltiere geeignet. Wer etwas zum Schmusen sucht, ist bei diesen Exoten definitiv an der falschen Adresse. Außerdem sondern sie ein starkes Duftsekret ab, das den Meisten im wahrsten Sinne des Wortes stinkt. Wenn es nach Experten und Naturschützern geht, haben Kurzkopfgleitbeutler in Wohnungen nichts verloren. Die einzige Möglichkeit, die Beuteltiere zu Hause zu halten, wäre ein Freigehege, in dem ihr natürlicher Lebensraum möglichst vorbildgetreu nachgebildet ist.
Dazu gehört vor allem viel Platz, in dem sich die Tiere, die man mindestens zu zweit, besser jedoch in eine Familiengruppe halten muss, genügend ausbreiten können. Auch an ihre Nahrung stellen die Kurzkopfgleitbeutler hohe Ansprüche, außerdem sind sie alles andere als pflegeleicht: Sie können nicht an Toilettenecken gewöhnt werden, sondern hinterlassen alles einfach dort, wo sie sich gerade befinden. Nur wer alle diese Punkte gründlich bedenkt und sicher stellen kann, die Bedürfnisse der Tiere auch wirklich befriedigen zu können, kann Kurzkopfgleitbeutler als Haustiere halten. Alles Andere wäre Tierquälerei.
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