Kaninchenschnupfen ist anders, als unser menschlicher Schnupfen, eine für das Tier durchaus ernstzunehmende und gefährliche Erkrankung. Häufig wird er nämlich nicht rechtzeitig entdeckt und nimmt so einen chronischen Verlauf. Es kann zudem vorkommen, dass Tiere Binnen weniger Tage aufgrund dieser Infektionskrankheit sterben.
Kaninchenschnupfen tritt recht häufig auf. Die Infektionskrankheit sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Daher ist es besser, erkrankte Tiere dem Tierarzt vorzustellen, damit dieser eine korrekte Behandlung in die Wege leiten kann.
Kaninchenschnupfen- Symptome
Betroffene Kaninchen sondern über die Nase vermehrt Sekret ab. Das verklebt nicht nur die Haare rings um die Nase, sondern auch die Haare auf den Pfoten, da das Tier sich häufiger die Nase putzt. Das Sekret selbst ist entweder dünnflüssig durchsichtig oder eitrig. Außerdem haben erkrankte Kaninchen oft auch gerötete schlimmstenfalls sogar eitrig entzündete Augen. Das Tier niest zudem häufig.
Nimmt der Kaninchenschnupfen einen drastischeren Verlauf, so kann die Infektion auf die Lunge übergehen. Das Tier erkrankt dann an einer Lungenentzündung. Es können sich auch Abszesse in der Lunge bilden. Weiterhin kann sich der Kaninchenschnupfen auch auf die Ohren ausbreiten und dort für eitrige Entzündungen sorgen. Das erkennt der Halter zum Beispiel daran, dass das betroffene Tier den Kopf schief hält.
So kommt es zu einer Ansteckung mit Kaninchenschnupfen
Wie bei allen anderen Infektionskrankheiten auch, gibt es immer Faktoren, die eine Ansteckung begünstigen. Beim Kaninchenschnupfen steht an oberster Stelle Stress. Außerdem häufen sich in den Wintermonaten die Fälle. Auch eine Haltung auf engstem Raum fördert die Ansteckung. Begünstigende Faktoren werden ebenfalls in der Gabe von falschem Futter und mangelnder Hygiene gesehen.
Die Infektionskrankheit selbst wird in den meisten Fällen durch Pasteurellen, Bordetellen oder Staphylokokken verursacht. Im Wege der Tröpfcheninfektion werden andere Tiere angesteckt, genauso wie durch direkten Kontakt. Auch der Mensch kann Überträger der krankheitsverursachenden Bakterien sein. Wenn der Halter ein erkranktes Tier berührt, nimmt er die Erreger häufig mit.
Vorbeugung und Behandlung von Kaninchenschnupfen
Sobald man Veränderungen an seinem Tier bemerkt, sollte man damit den Tierarzt aufsuchen. Nur er ist in der Lage, eine korrekte Diagnose zu stellen und die richtige Behandlung in die Wege zu leiten. Der Tierarzt wird einen Abstrich machen, um das krankheitsverursachende Bakterium zu bestimmen. Dann wird er wohl auch ein Röntgenbild vom Brustkorb des Kaninchens anfertigen, um eine Infektion der Lunge auszuschließen.
Obwohl man als Halter gegen solche Infektionskrankheiten im Grunde nicht viel machen kann, gibt es durchaus ein paar Maßnahmen, durch deren Beachtung die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit Kaninchenschnupfen verringert wird. Zunächst sollte man darauf achten, dass zwischen den Stallungen genügend Abstand liegt. Ein Wert von 1,80 Metern soll zur Orientierung dienen. Dann sollten Halter auf möglichst staubfreie Einstreu achten. Die schont die Augen und Atemwege der Kaninchen. Dann sollten Käfige niemals in den Luftzug oder zu dicht an Heizkörper gestellt werden. In Punkto Futter muss darauf geachtet werden, dass den Tieren alle wichtigen Nährstoffe zur Verfügung gestellt werden.
Im Übrigen ist es auch möglich, sein Kaninchen von vornherein gegen Kaninchenschnupfen impfen zu lassen. Nähere Informationen zur Krankheit gibt es in diesem Merkblatt.
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