Eben noch hat er glücklich auf der Wiese getobt und ist den Bällchen hinterhergerannt, doch jetzt humpelt ihr bester Freund auf einmal und mag gar nicht mehr weiterlaufen. Hier ist oft guter Rat teuer, nicht zu letzt, weil als nächstes meist ein Tierarztbesuch auf dem Programm steht. Doch manchmal muss das nicht unbedingt sein.
Akute, leichte Lahmheit:
Nach einem ausgedehnten Spaziergang ist der sonst so fitte Hund an ihrer Seite am nächsten Tag plötzlich müde und lauffaul. Vielleicht humpelt er auch leicht ohne, dass sie genau sagen könnten auf welchem Bein. Dann ist es wahrscheinlich, dass er sich überanstrengt und nun einfach einen Muskelkater hat. Gönnen sie ihm etwas Ruhe und Entspannung. Manche Hunde lassen sich auch eine kleine Massage gerne gefallen und mögen eine kuschlige Wärmematte oder die Bestrahlung mit einer Rotlichtlampe. Gibt sich die Lahmheit nach 3 Tagen nicht, sollte dennoch ein Tierarzt aufgesucht werden.
Akute, starke Lahmheit:
Plötzlich mag ihr Liebling mitten im Spaziergang nicht mehr auftreten, humpelt und jault vielleicht sogar. Hier ist erstmal Ursachenforschung angesagt. Am naheliegendsten ist es meist, dass ihr Hund in etwas getreten ist, was die Schmerzen verursacht. Dies kann im einfachsten Fall ein Dorn oder ein kleiner Splitter sein. Dann reicht es meist aus diesen zu entfernen, wenn er nicht allzu groß ist und das Problem ist beseitigt. Den Hund dazu am besten auf die Seite legen und zur Sicherheit alle vier Pfoten kontrollieren. Dabei auch besonders auf die Zwischenzehenspalten achten!
Bei Schnitten durch Scherben oder Muscheln, wie sie bei Strandspaziergängen gern auftreten, führt leider kein Weg am Tierarztbesuch vorbei. Da nur dieser entscheiden kann, ob die Wunde genäht werden muss. Ebenso sollte der Arzt aufgesucht werden, wenn keine offensichtliche Verletzung gefunden werden kann, da dann Knochenverletzungen ausgeschlossen werden müssen.
Chronische Lahmheit:
Bei immer wiederkehrender oder andauernder Lahmheit gilt es in jedem Fall einen Tierarzt hinzuzuziehen. Besonders große Hunderassen neigen zu Ellbogen- oder Hüftgelenksdysplasien (ED und HD), bei kleinen Hunderassen entstehen oft Probleme durch Fehlstellung der Kniescheiben (Patellaluxationen) oder andere Gelenkerkrankungen. Ein guter Tierarzt wird zunächst den Gang des Hundes in verschiedenen Geschwindigkeiten beurteilen, ihn abtasten und vermutlich auch Röntgenbilder anfertigen. Für viele Gelenkerkrankungen gibt es inzwischen Operationsmethoden, die Linderung schaffen. Jedoch sollte man immer bedenken, dass ein einmal geschädigtes Gelenk niemals wieder einwandfrei funktionieren wird. Jedoch lässt sich gut Schadensbegrenzung betreiben, so dass ihrem Tier ein schmerzfreies Leben ermöglicht werden kann.