Vor ein, zwei Jahren war die Hamsterratte bei uns als Haustier noch vollkommen unbekannt. Doch inzwischen halten sich immer mehr Menschen einen solchen Nager und auch die Nachfrage wird immer größer. Doch inwiefern eignen sich Hamsterratten wirklich zur Haltung in der Wohnung?
Ihren Namen verdankt die Hamsterratte der Tatsache, dass sie in ihren Backen ähnlich wie ein Hamster Futter speichern und transportieren kann. Diesen Rattenart stammt ursprünglich aus Wäldern und Savannen in Zentralafrika. In den letzten Jahren wird sie aber auch zunehmend in Städten, dort besonders in der Kanalisation, angetroffen, ähnlich wie ihr Artverwandter die Wanderratte. Die Tiere werden bis 45 cm groß und können über 2 kg schwer werden.
Viele Tierliebhaber, reizt an der Hamsterratte besonders, dass dieses Tier bis zu 7 Jahren alt wird und man sich somit nicht so schnell wieder verabschieden muss, wie dies bei den üblicherweise als Heimtieren gehaltenen Farbratten, die nur 2-3 Jahre alt werden, der Fall ist. Außerdem werden Hamsterraten im Handel oft als große, kuschlige Haustiere angepriesen, die einfach zu halten sind.
In Wirklichkeit ist das Gegenteil der Fall. Wer sich eine Hamsterratte anschaffen möchte, sollte nicht dem Irrtum erliegen, dass er sich einfach eine etwas größere Farbratte ins Haus holt. Allein aufgrund der Tatsache, dass Hamsterratten natürlicherweise aus Afrika stammen, wo sie oft große Strecken laufen müssen, macht deutlich, dass diese Tierart andere Bedürfnisse hat, als eine süße kleine Ratte.
Hamsterratten brauchen unbedingt ausreichend Bewegung, Kletter- und Auslaufmöglichkeiten. Dabei kann es schnell zum Alptraum werden, dass Tier in der Wohnung frei herumlaufen zu lassen. Denn Hamsterratten nagen ähnlich wie Ratten alles an, nur haben sie im Gegensatz zu ihren kleinen Artgenossen größere Zähne und viel mehr Beißkraft.
Das muss unbedingt auch beim Käfig berücksichtigt werden. Herkömmliche Heimtierkäfig aus dem Zoohandel sind absolut ungeeignet, da die Tiere das hier verwendete Plastik sofort zernagen und sich dabei auch gefährlich verletzten können. Sogar Alustäbe können von Hamsterratten durchgebissen werden. Einen Käfig zu bauen, der eine ausreichende Größe hat und zudem sicher ist, ist ein enormer Aufwand und sehr kostspielig.
Zudem ist die Hamsterratte, obwohl ihr ein „liebenswerteres“ Wesen nachgesagt wird, als der gefährlichen Wanderratte, ein Wildtier. Das heisst, man sollte sich darauf einstellen, dass sie vielleicht niemals handzahm werden wird, denn zudem sind Hamsterratten auch Einzelgänger, die in der Natur auch mehr auf sich selbst gestellt sind.
Will man sich also eine Hamsterratte anschaffen, sollte man sich im Klaren darüber sein, dass man sich ein Wildtier ins Haus holt, dessen Haltung mit einem erheblichen Aufwand verbunden sein wird.