Viele Kleintierzüchter denken bei Erwähnung des Frettchens in erster Linie an wuselige Jagdtiere, die jeden anderen von der Kraft unterlegenen Hausgenossen als Beute ansehen. Das ist zwar nicht ganz verkehrt – immerhin werden Frettchen bereits seit der späten Antike erfolgreich bei der Kaninchenjagd eingesetzt; von der Geburt an richtig dressiert können die drolligen Fellbüschel sich jedoch schnell einen besonderen Fleck im Herzen eines jeden Tierliebhabers erobern.
Frettchen schlafen etwa 14 bis 18 Stunden pro Tag. Wenn sie dann wach sind, sind sie allerdings sehr wild und verspielt. Sie vereinen viele Eigenschaften in sich, die Liebhaber an anderen Tieren schätzen: Wenn sie bereits seit dem Welpenalter an die Hand und den Namen ihres Herrchens gewöhnt werden, können sie sehr zahm und zutraulich werden. Sie sind außerdem sehr neugierig und durchsuchen alles, was ihnen ins Auge springt. Besonders lieben sie Röhren und Hohlräume, in oder durch die sie schlüpfen können.
Frettchen brauchen allerdings entsprechend viel Abwechslung und spielen liebend gerne mit dem Menschen, dem sie vertraut sind. Im Kontakt mit anderen Artgenossen oder dem Menschen zeigen sie viele emotionale Reaktionen, mit denen sie schnell deutlich machen, ob ihnen etwas gefällt oder nicht: Sie „mockern“ bei Freude und tanzen im Kreis. Sie sträuben das Fell bei Anspannung. Im Spiel mit Artgenossen wedeln sie manchmal sogar mit dem Schwanz.
In der Pflege sind Frettchen nicht viel anspruchsvoller als andere Haustiere: In der Regel geben sie sich mit handelsüblichem Katzenfutter zufrieden, bevorzugen aber große und abwechslungsreich gestaltete Umgebungen. Viel Zeit und Zuwendung sollte man ebenfalls mitbringen, wenn man sich ein Frettchen gefällig machen möchte. Die Mühe ist es wert: Gut dressiert sind Frettchen eines der niedlichsten und zugleich interessantesten Haustiere der Welt.