Die Einzelhaltung von Haustieren sollte nur dann erfolgen, wenn das eigenbrötlerische Dasein ohnehin in der Natur eines Tieres liegt. Arten mit ausgeprägten Sozialverhalten leiden, wenn man ihnen den notwendigen Kontakt zu Artgenossen verweigert.
Einzelhaltung bei Haustieren ist ein schwieriges Thema. Viele Halter machen sich gar nicht erst die Mühe, sich über die Bedürfnisse ihrer tierischen Mitbewohner richtig zu informieren, und die Tiere leiden dann unter dieser Ignoranz. Dabei haben meisten Vogelarten, Nager und andere Säugetiere meist ein ausgeprägtes Sozialverhalten und fühlen sich nur in der Gesellschaft von Artgenossen wirklich wohl. Generell gilt: lebt ein Tier in freier Wildbahn in Gruppenverbänden, sollte man es auch als Haustier niemals allein halten. Sich vor dem Kauf ausreichend zu informieren, hat zum Wohle des Tieres also oberste Priorität!
Einzelhaltung: Welche Tierarten eignen sich?
Goldhamster sind nicht nur gut zur Einzelhaltung geeignet, sie vertragen sich in der Regel mit Artgenossen gar nicht. Schon die Jungen werden nach wenigen Wochen aus dem Nest vertrieben, die Geschwister gehen spätestens mit Ende der Geschlechtsreife eigene Wege. Erwachsene Goldhamster tun sich nur zur Paarung zusammen, danach begeben sie sich sofort wieder in ihr Einsiedler-Leben. Daher sind Goldhamster ideal für alle, die nur Platz für ein einziges Tier haben. Gleiches gilt für den Teddyhamster, eine langhaarige Zuchtform des Goldhamsters. Die meisten anderen Nager sind jedoch Gruppentiere, daher bitte nicht allein halten!
Hunde sind das klassische Beispiel für Haustiere, die man allein hält. Auch sie sind sehr sozial, doch ihren Spieltrieb können sie gut mit ihren Haltern ausleben, und Hunde haben den Vorteil, dass sie bei einem Ausflug in den Park oft den Kontakt zu Artgenossen pflegen können. Diesen sollte man ihnen auch nicht vorenthalten, wer einen Hund allein zu Hause hält, sollte mit ihm in jedem Fall regelmäßig seines Gleichen „besuchen“ gehen.
Einige Reptilienarten eignen sich ebenfalls zur Einzelhaltung, hier sollte man sich im Fachhandel von einem Experten beraten lassen. Bei Reptilien kommt es oft vor, dass zusammen gehaltene Tiere sich gegenseitig als Feinde betrachten, einander angreifen oder sich das Futter stehlen. Hier ist die Einzelhaltung natürlich angebracht. Auch unter anderen Tierarten entdeckt man manchmal ein Exemplar, dass lieber allein als mit Artgenossen zusammen ist. Dies sind aber eher Einzelfälle, und nur wenn sich ein eigentlich soziales Tier bereits als freiwilliger Einzelgänger bewiesen hat, sollte man die Einzelhaltung auch anstreben.
Einzelhaltung beim Haustier: Was muss ich beachten?
Aber auch wenn ein Tier in Einzelhaltung leben kann und möchte, muss man sich trotzdem gut um seinen Schützling kümmern und darf ihn nicht einfach sich selbst überlassen. Je nach Art muss für genügend Auslauf, Beschäftigung im Käfig oder Streicheleinheiten gesorgt werden, damit das Tier nicht verkümmert. Man sollte sich also immer genau über die Bedürfnisse seines Tieres informieren und die Haltung entsprechend anpassen. Nur so hat man lange Freude an einem gesunden und glücklichen Haustier. Werbung