Ungewöhnliche Haustiere gibt es viele. In den Wohnungen der Republik werden Vogelspinnen, Schlangen und zahlreiche Insektenarten gehalten. Hierzu gehört auch die Madagaskar Fauchschabe, die aufgrund ihrer geringen Ansprüche hervorragend geeignet ist für die heimische Terraristik.
Von den über 4600 Schaben-Arten auf der Welt, ist die Madagaskar Fauchschabe für Terrarienbesitzer sicherlich eine der interessantesten. Auf jeden Fall wird keiner auf die Idee kommen sie nur deswegen zu halten, um sie dann im adulten Alter an seine Reptilien zu verfüttern. Dafür ist sie viel zu faszinierend.
Die Madagaskar Fauchschabe- Merkmale und Vermehrung
Wie die Madagaskar Fauchschabe zu ihrem Namen kommt? Sie faucht. Dieser Ton entsteht, indem sie Luft durch ihre Atemöffnungen stößt. Das Fauchen benutzt sie einerseits zur Kommunikation mit ihren Artgenossen, aber auch, wenn sie sich in Gefahr sieht.
Die Madagaskar Fauchschabe kann unter idealen Bedingungen bis zu 8,5 Zentimeter groß werden. Die Männchen unterscheiden sich von den Weibchen dadurch, dass sie auf dem Kopf zwei Höcker haben. Die Schaben selbst haben eine schöne, satte, dunkelbraune Färbung. Die Schaben können unter guten Bedingungen bis zu 3 Jahre alt werden. Damit sind sie, verglichen mit anderen Insekten richtige Dinosaurier.
Bei Fauchschaben wäre es wirklich zu schade, sie nur als Futtertiere zu halten. Die Männchen sind beispielsweise sehr territorial und halten Revierkämpfe ab, die über Drohen und Imponieren zu richten Schaukämpfen ausarten können. Auch die Paarung ist ein Schauspiel, das sich gut beobachten lässt. Zudem sind adulte Tiere nicht besonders flink, sodass man sie mit ein wenig Geschick aus dem Terrarium herausnehmen und über seine Hand laufen lassen kann.
Die Haltung von Madagaskar Fauchschaben
Eines muss gleich gesagt werden: In allen Stadien können Madagaskar Fauchschaben hervorragend über glatte Flächen laufen! Halter sollten also Vorkehrungen treffen, damit ihnen die Tierchen nicht abhauen und man sie anschließend in der Wohnung wieder einsammeln muss. Außerdem sind sie Meister im Ausbrechen. Das Terrarium oder die Box, in der man beabsichtigt, seine Kakerlaken zu halten, sollten also entsprechend gesichert sein.
Die idealen Haltungsbediungen werden erreicht, indem man die Tiere tagsüber bei 26-28 °C hält. Nachts kann die Temperatur ruhig auf Zimmertemperatur herabsinken. Dann zeigt sie auch artgemäßes Verhalten und entwickelt sich am besten. Niedrigere Temperaturen werden auch vertragen, nur kann es sein, dass sich die Schaben dann schlecht oder auch gar nicht vermehren. Auf keinen Fall sollte es wärmer als 35° C sein! Da die Kakerlaken sehr soziale Tiere sind, sollten sie in größeren Gruppen gehalten werden.
Füttern kann man ihnen alles. Es sollte aber darauf geachtet werden, auch täglich feuchtes Futter, wie Obst hinzustellen. Ansonsten sind sie auch mit Haferflocken und Fischfutter zufrieden. Beim Verfüttern von Obst, dass die Tiere im Übrigen unheimlich lieben, muss darauf geachtet werden, dass Reste schnell wieder entfernt werden, da sich sonst Schimmel bildet.
Das Madagaskar-Fauchschaben-freundlich eingerichtete Terrarium
Das Terrarium darf nicht zu klein bemessen sein. Es ist egal, ob man ein altes Aquarium umfunktioniert, ein großes Schauterrarium oder günstige Plastikboxen von IKEA nimmt. Allen gemeinsam ist, dass sie für die Madagaskar Fauchschaben absolut ausbruchsicher gemacht werden müssen, damit die Könige des Entkommens da bleiben, wo wir sie auch erwarten. Es sollte also auf jeden Fall ein Behältnis mit einem fest verschließbaren Deckel gewählt werden.
In einem Terrarium von 50x30x30 Zentimetern können schon 6 Tiere Platz finden. Das Terrarium sollte auch immer höher als breit sein, da die Tiere gerne klettern. Der Bodengrund muss mindestens 5 Zentimeter hoch sein. Entscheidet man sich für Humus-Erde, so braucht man das Terrarium eigentlich nur alle 6 Monate zu reinigen, da sich der Kot zersetzt und mit der Erde durchmischt. Verstecke müssen den nachtaktiven Schaben in jedem Fall angeboten werden! Hierfür eignen sich Eierkartons oder Rindenstücke. Wichtig: Bringt man Sachen aus der freien Natur ein, so sollten diese Dinge für etwa 2 Wochen eingefroren werden, um eventuelle Keime abzutöten.
Obwohl die Fauchschaben auch bei trockener Luft leben können, sollte der Boden des Terrariums ab und an mit Wasser leicht befeuchtet werden. Die Tiere gedeihen bei einer Luftfeuchtigkeit von 40-70 % einfach noch besser. Für diejenigen, die an einer Zucht interessiert sind: Kommt es zur Paarung, so schlüpfen die Larven nach etwa 50 bis 60 Tagen unter dem Panzer des Muttertieres. Für detaillierte Infos zur ausbruchssicheren Schabenbehausung, empfiehlt sich diese Seite.