Der Degu, auch Strauchratte genannt, ist ein kleines Nagetier, das ursprünglich in Chile beheimatet war. Als Haustier ist der Gewöhnliche Degu mittlerweile auf der ganzen Welt verbreitet, andere Degu-Arten sind dagegen fast vom Aussterben bedroht.
Der Gewöhnliche Degu ist ein tagaktives, sehr soziales Tier, das in freier Wildbahn mit anderen seiner Art in Gruppen gemeinsam einen selbst gegrabenen Bau bewohnt. Er ernährt sich vegetarisch und zeichnet sich durch einen recht geschickten Einsatz seiner kleinen Hand-ähnlichen Vorderpfoten aus. Degus sind unter anderem mit Chinchillas verwandt und erinnern daher rein optisch nicht von ungefähr an eine Kreuzung dieser Tierchen mit gewöhnlichen Ratten.
Degu: Unterbringung der Strauchratte
Was für Nagetiere im Allgemeinen gilt, gilt auch für den Gewöhnlichen Degu: seine Unterkunft muss stabil und nagesicher sein. Ein Degu-Käfig muss nicht übermäßig hoch sein, eine große Grundfläche dagegen ist sehr wichtig. Vor allem dann, wenn man dem Sozialtrieb des Tieres gerecht werden möchte und mehrere Degus zusammen hält. Ein bis zwei Quadratmeter sollten es schon sein, je nach Platzangebot in der Wohnung gern auch mehr.
Der Käfig sollte strukturiert sein und den Tieren Platz zum Austoben sowie die Möglichkeit zum Rückzug geben. Ideal ist eine Einteilung des Käfigs zum Beispiel durch die Kombination verschiedener kleinerer Käfigtypen wie Vogelvolieren oder Aquarien. Kleine Häuschen, Verstecke in ausgehöhlten Wurzeln oder Ästen, Heu oder Stroh zum Verkriechen und eine Wanne mit Sand oder Substrat zum Buddeln und Scharren machen die Einrichtung perfekt.
Gewöhnlicher Degu: Ernährung und Pflege
Frisches Heu sollte stets als Futtergrundlage zur Verfügung stehen. Daneben brauchen Degus Nährstofflieferanten wie Samen (Vogelsamen sind vollkommen ausreichend), Hafer, Kleie, Buchweizen oder Nüsse. Letztere eignen sich vor allem dann, wenn man sie noch in der Schale in den Käfig legt. Auf diese Weise ist auch der Spieltrieb und die Konzentration der Degus gefordert, wenn sie sich das Futter erst erarbeiten müssen. In kleinen Mengen eignet sich auch Obst als Degu-Nahrung, von allzu stärke- und ballaststoffhaltigen Früchten ist aber abzuraten. Saftiges Grünfutter als Mischung aus Blättern und Kräutern ist weit geeigneter für die kleinen Nager. Sie versorgen die Tiere zugleich mit Wasser. Eine zusätzliche Wasserquelle bietet sich in Form eines höher gelegenen Trinknapfes oder einer nagerfesten Wasserflasche jedoch an.
Damit sich die Tiere nicht doch irgendwann an der Unterkunft selbst vergreifen, sollte immer für genügen Nagematerial gesorgt sein. Raue Steine, Stücke von Baumrinden und kleine Zweige sind dafür ideal. Hier können sich die kleinen Nager ihren Gelüsten widmen und ganz nebenbei Zähne und Krallen abschleifen. Das erspart dem Halter eine zusätzliche Pflege.
Ihre Fellpflege übernehmen die Tiere ebenfalls selbst, der Mensch muss sich nur um die Reinigung des Käfigs kümmern. Diese dürfte etwa alle ein bis zwei Wochen notwendig sein, wobei sich der tatsächliche Bedarf nach Anzahl der Tiere und Größe der Unterkunft richtet. Während der Reinigung sollten die Degus am besten in eine kleine Box umgebettet werden. Ansonsten bedürfen die Tiere wenig zusätzlicher Pflege, so lange sie in ihrem Käfig ausreichend beschäftigt sind, ist auch zusätzlicher Auslauf nicht notwendig. Bei eventuellen Streifzügen durch die Wohnung aber immer ein Auge auf die Degus haben: Nager vergreifen sich mit Vorliebe an Stromkabeln und ähnlich ungünstigen Spielzeugen. Wenn Sie diese Punkte beachten, sollten sie mit den Tieren aber viel Freude haben. Werbung