„Wenn jeder Hund seine Saison hätte, wäre die Zeit der Chihuahuas vorbei“, sagen kalifornische Tierschützer. Tatsächlich scheint der Modehund in dem amerikanischen Bundesstaat nicht mehr in zu sein. Die Tierheime nennen es das Paris-Hilton-Syndrom.
Ist er nicht herzallerliebst, der kleine Geselle mit den großen Augen? Das dachten sich auch Stars wie Paris Hilton und funktionierten den Chihuahua kurzerhand zum Mode-Accessoire um. Höchstwahrscheinlich ist das der Grund, warum plötzlich jeder Kalifornier auch so einen Hund haben wollte.
Paris-Hilton-Syndrom sorgt für Hundeflut
Objektiv betrachtet, ist es kein Vergehen, sich einen der kleinsten Hunde der Welt ins Haus zu holen. Doch oft entscheidet der Halter subjektiv und adoptiert einen Chihuahua, ohne sich über dessen Bedürfnisse und Kosten klar zu sein. Und so landen jedes Jahr unzählige der Rassehunde und Mischlinge in Tierheimen. Besonders in Kalifornien sorgt das Paris-Hilton-Syndrom für eine wahre Hundeflut. Hier betrug im Jahre 2009 der Anteil zu vermittelnder Chihuahuas 30 Prozent, Tendenz steigend.
Luftbrücke hilft Tierheimen
Doch fernab des Westküstenstaates wartet ein schönes Zuhause auf die heimatlosen Vierbeiner. Per Flugzeug sollen die Hunde nun nach Oregon, Washington oder Arizona verfrachtet werden. Kostenpunkt: 1.000 $ pro Hund. Darum sponserte eine amerikanische Airline mehrere Transporte und auch Schauspielerin Katherine Heigl finanzierte den Flug von 25 Tieren. In Deutschland bleibt die Zahl der Tierheim-Chihuahuas im Verhältnis zu anderen Rassen übersichtlich. Doch nicht nur Stars lösen Massenhysterien, wie das Paris-Hilton-Syndrom, aus. Beispielsweise führte der Disneyfilm „101 Dalmatiner“ zu einer wahren Dalmatinerflut.
Kein Modeaccessoire, sondern Lebewesen
„Ein Tier ist kein Modeaccessoire“, warnt der Deutsche Tierschutzbund und fordert die Halter auf, sich vor dem Kauf über die Bedürfnisse des Tieres zu informieren. Beim Paris-Hilton-Syndrom waren sich viele frischgebackene Chihuahua-Besitzer nicht über die möglichen Tierkrankheiten im Klaren. Kniescheibenverrenkung, Herzklappeninsuffizienz und Co. können die kleinsten Hunde der Welt als Hundewelpen, aber auch im hohen Alter noch heimsuchen. Wer sich die Kosten für den Tierarzt im Fall der Fälle nicht leisten könnte, sollte sich keines der Tiere anschaffen.
Mehr über die Krankheiten von Chihuahuas erfahren Sie in meinem nächsten Beitrag.