Das Opossum gehört zur Art der Beutelratte, hat nichts mit dem Possum zu tun und erfreut sich anscheinend durch Heidi und auch aufgrund diverser Trickfilme äußerster Beliebtheit. Ob es sich als Haustier eignet und was man bei der Haltung beachten sollte, erfahren Sie hier.
Das Opossum ist ein wahrer Überlebenskünstler. Nicht mit dem australischen Possum verwandt, kommt es aus Amerika, wo es über 100 verschiedene Arten gibt, die nicht nur beliebt sind, sondern auch ab und an als Ungeziefer gejagt werden.
Opossum ist nicht gleich Opossum
Gerade, weil ein Opossum nicht größer als eine Hauskatze wird, gibt es immer wieder Leute, die es gerne als Haustier halten, aber Vorsicht, denn der Hauptgrund, warum sie derzeit so beliebt sind – und das wäre Heidi – ist kein normales Hausopossum, sondern ein Virginia Opossum, das sich doch etwas wohler in Amerika, beziehungsweise in einem Zoo fühlt, als in einer kleinen Wohnung. Aber auch andere Opossums sind charmante kleine Nager, die ähnliche Charakteristiken haben.
Opossums sind generell Einzelgänger, wenn sie ihm also einen Gefallen tun wollen, dann verzichten sie auf ein Pärchen oder andere Haustiere. Zudem sind die Tiere nachtaktiv, unruhige Schläfer sollten es sich also zwei Mal überlegen.
Tipps zur Haltung
Auf der positiven Seite sind die Tiere sehr zutraulich und zahm und sehr verspielt, weshalb man also auch dafür sorgen sollte, dass sich genügend Spielemöglichkeiten für das Tier in seinem Käfig befinden. Der sollte nicht kleiner als 100x80x50cm sein, je größer, desto besser. Wie bei so gut wie allen Nagetieren kann man den Käfig mit Streu oder Torf auslegen, zum Spielen auch noch etwas Blätterlaub, das man regelmäßig austauschen kann. Röhren oder ein Häuschen sorgen für die wichtige Rückzugsmöglichkeit (vor allem tagsüber zum schlafen), Seile, dickere Äste und mehr sorgen dafür, dass das Tier genügend Möglichkeiten hat, herum zu toben.
An eine Sache muss man sich wohl oder übel gewöhnen, wenn man ein Opossum als Haustier hält: Die Tiere sind Omnivore, heißt, dass sie so gut wie alles essen. Neben sehr reifem Obst, Körnern und vor allem Eiern lieben die Tiere Insekten, Mäuse und Würmer, gerne auch lebend. Das heißt, etwas Überwindung, ihr Tier wird Ihnen dafür aber dankbar sein. Zusätzlich sollte es natürlich nie an frischem Wasser mangeln und allzu viel füttern sollte man auch nicht, da Opossums gerne mal dicker werden, als sie werden sollten.
Kinder und Opossums
Nicht zuletzt, weil das Opossum am Ende doch eher ein Raubtier (wenn auch kein allzu gefährliches) ist, ist es nicht das kinderfreundlichste Haustier, kann also auch mal etwas bissig werden (und bei den Zähnen schmerzt das schon). Wenn es sich bedroht fühlt, kann es auch „Opossum spielen“ und sich quasi tot stellen. Für 40 Minuten bis zu 4 Stunden kann es dann völlig reglos und mit verzerrter Miene wie tot in der Ecke liegen und dabei einen üblen Geruch verströmen. Letzterer dürfte auch davon abhalten, dieses Verhalten aus Neugierde einfach mal auzulösen, ganz zu schweigen davon, dass man sein Haustier natürlich nicht ängstigen möchte.
Beim Kauf sollten Sie immer vorsichtig sein, dass Sie das Tier aus einer zuverlässigen Quelle haben und nicht auf dem illegalen Markt erstehen, denn dort erleiden die Tiere oftmals Misshandlungen und schreckliche Transportbedingungen.