Zu diesem Thema hat jeder seine eigene Meinung. Doch wenn die Möglichkeit besteht, der Katze Freigang zu gewähren, sollte man die Entscheidung gut überdenken.
Denn das stärkste Gegenargument ist wohl, dass Freigang sehr gefährlich sein kann. Neben Autos können Jäger, verwilderte Katzen und auch Hunde die (ehemaligen) Hauskatze gefährden. Da muss die Entscheidung schon gut überlegt sein. Liegt die Wohnung des Halters direkt an einer Hauptstraße oder im obersten Stockwerk ist die Entscheidung leicht, da in diesem Fall Auslauf für den Stubentiger nicht möglich ist. Das bedeutet aber nicht, dass diese Katzen nicht artgerecht gehalten werden und sich ununterbrochen langweilen. In diesem Fall ist der Mensch dafür zuständig, dass die Katze genügend gefordert wird.
Des weiteren ist aber auch die Vergangenheit des Tieres entscheidend. Eine Jungkatze, die von jeher in der Wohnung gelebt hat, ist mit dem Freigang unter Umständen überfordert, vor allem, wenn sie vom Charakter eher zurückhaltend ist. Beim gegensätzlichen Fall, ist es schwierig bis unmöglich einen Freigänger zur Wohnungskatze zu machen. Der Instinkt des Jagens ist dann so ausgeprägt, dass sie in der Wohnung nicht glücklich wird, egal wie komfortabel sie eingerichtet ist.
Deshalb sollten schon Kitten an ihre zukünftige Umgebung gewöhnt werden. Sollen sie Freigang bekommen, werden sie meist von der Mutter angeleitet und verhalten sich auch instinktiv richtig. Sollen sie jedoch nur in der Wohnung leben, müssen ihr die Gefahren unbedingt gezeigt werden. Kippfenster, heiße Herdplatten und Putzmittel kennen Katzen nicht und müssen ihr erst verboten werden.
Also lauern in beiden Lebensräumen nicht zu unterschätzende Gefahren, doch wenn es sich anbietet, sollte einer Katze Freigang gewährt werden.