Nymphensittiche werden oft als anspruchslose Anfängervögel mit kinderleicht zu managender Haltung angesehen. Doch weit gefehlt: Möchte man seinen kleinen Lieblingen eine durchweg artgerechte Haltung bieten, gibt es viele Dinge zu beachten, die bei Missachtung zu Verhaltensstörungen und Selbstverstümmelung der Vögel führen können.
Die goldene Regel bei der Nymphensittichhaltung lautet: Niemals einen Nymphie alleine in einem Käfig halten! Die auffällig schönen Vögel leben in der Natur in großen Schwärmen und haben ein hohes Sozialempfinden. Ein Paar aus Hahn und Henne sollte es also mindestens sein, wobei größere Vogelgruppen stets vorzuziehen sind, allerdings sollte dann wenn möglich von beiden Geschlechtern die gleiche Anzahl an Vögeln vorhanden sein. Oft im Tierfachhandel angebotene Spiegel können keinen Sozialpartner ersetzen und gelten als tierschutzwidrig.
Die zweite, jedoch ebenso wichtige Regel ist die des Platzbedarfs. Hält man seine Vögel in der Wohnung, reicht eine Voliere mit den Maßen 2x2x1 Meter, allerdings benötigen die Nymphies unter solchen Bedingungen mehrstündigen, täglichen Freiflug. Dabei ist es wichtig, den sogenannten Vogelraum ungefährlich einzurichten. Giftige Pflanzen, offene Steckdosen und Kabel sowie splitternde Plastikgegenstände sind tabu! Ebenfalls zu meiden sind versteckte, dunkle Zwischenräume, da die Vögel sich dort gerne zur Brut niederlassen.
Bei Haltung in einer Außenvoliere ist kein Freiflug von Nöten, allerdings muss die Voliere dort umso größer sein, also die Maße eines kleinen Zimmers aufweisen. Auch hier gilt: Länge und Breite sind wichtiger als die Höhe. Die Voliere sollte abwechslungsreich gestaltet sein, wobei ungiftige Naturmaterialien bei der Käfiggestaltung Plastikgegenständen vorzuziehen sind.
Artgerecht gehaltene Nymphensittiche singen viel und gerne, rupfen sich in der Regel nicht und verstehen sich gut mit ihrem Partner. Und glückliche Tiere sind ja bekanntlich immer die besten Haustiere.