Schildkröten leben schon seit 250 Millionen Jahren auf der Erde. Sie sind wechselwarme, eierlegende Reptilien, von denen es ca. 300 Arten und diverse Unterarten gibt.
Um Schildkröten artgerecht zu halten, muss man zunächst wissen, dass sie in mediterranen Gebieten leben, das heißt dort herrschen trockene, heiße Sommer und niederschlagsreiche aber frostfreie Winter. Da Schildkröten wechselwarm sind, was bedeutet, dass sie ihre Körpertemperatur der Außentemperatur anpassen, sollte man diese Information unbedingt berücksichtigen.
Artgerechtes Gehege für Schildkröten
Wer einen Garten hat, sollte seiner Schildkröte unbedingt die Möglichkeit geben im Freigehege die natürliche Sonne zu genießen, denn was Schildkröten besonders nötig haben sind Licht und Wärme. Da wir in Deutschland bekanntlich jedoch keine konstant warm und trockenen Sommer haben, muss man seiner Schildkröte im Außenbereich eine Möglichkeit zum Unterschlupf bieten können. So sollte man ein isoliertes Gehege bauen, in dem zusätzlich eine Wäremlampe vorhanden ist, in das sich die Schildkröten zurückziehen können, wenn das Wetter mal nicht mitspielt. Für die Bauanweisung ist empfohlen sich ein geeignetes Fachbuch zuzulegen.
Schildkröten sind auslaufbedürftige Tiere. Das Gehege, das man ihnen bietet, muss entsprechend groß und abwechslungsreich sein. Empfohlen wird einen Teil mit Kieselsteinen auszulegen, Höhen und Tiefen mit Erde zu schaffen und auch Steine mit einzubauen. So hat das Tier eine entsprechende Möglichkeit sich auszutoben. Wichtig ist ein kleies Häuschen, in das sie sich in der Nacht zurückziehen können, welches sich in dem isolierten Bereich befinden sollte. Zusätzlich nicht zu vergessen: Eine flache Schale mit Wasser zum Trinken und auch zum Baden.
Wer keinen Garten hat muss auf die Haltung im Terrarium zurückgreifen. Hier sollten die gleichen Punkte abgehakt werden.
Die Speisekarten für Schildkröten
Da unsere gepanzerten Freunde Pflanzenfresser sind, wäre es praktisch in den Außenbereich allerlei Kräuter einzupflanzen. Unter Anderem Löwenzahn, Mohn, Wegericharten, Disteln und Klee werden gern verspeist.
Im Prinzip kann man der Schildkröte jegliche Art von Kräutern und Blüten vorsetzen. Durch ihren Instinkt würde sie nie eine Pflanze verspeisen, die ihr nicht gut tut. Zusätzlich gibt es Schildkrötenfutter im Fachhandel, das alle wichtige Nährstoffe enthält. Man sollte die Ernährung seines Tieres jedoch nicht darauf beschränken, sondern es höchstens zusätzlich servieren. Gemüse wird auch gern gegessen, auf Obst sollte man wegen des Zuckergehalts eher verzichten.
Das Überwintern
Für die Schildkröte in freier Natur ist ein Winterschlaf unumgänglich. In kalten Wintermonaten findet sie wenig Nahrung und hat wenig Energie. So fällt sie in eine Winterstarre. Herzfrequenz, Atmung, Bewegung und Stoffwechsel werden dabei heruntergefahren.
Dieser Rhythmus liegt dem gepanzerten Vierbeiner im Blut und sollte auch weitergeführt werden. In der Regel verteilt sich der Winterschlaf von Oktober bist März. Vorher und nachher wird geraten das Tier 3 Tage hintereinander für ca. 15 Minuten in 18°C warmem Wasser zu baden, so bereitet sich der Stoffwechsel auf den Winterschlaf vor. Nachher regt es den Stoffwechsel an und reinigt vor allem den mit Erde beschmutzten Körper des Tieres.
Der Überwinterungsort: Kühlschrank! Hier ist die Temperatur konstant und es besteht nicht die Gefahr, dass das geliebte Haustier wegen Frost unterkühlt. Die Temperatur sollte bei etwas über 0°C liegen. Außerdem wäre es geeignet einen seperaten Kühlschrank zu verwenden, so wird das Tier nicht andauernd gestört. Eine Box, gefüllt mit Erde, trockenem Laub und Heu, die etwa doppelt so groß ist wie das Tier selbst, genügt.
Ein zusätzlicher Tipp für alle potentiellen Schildkrötenhalter: Informieren Sie sich über die Art Ihres Tieres und kaufen Sie sich als ersten Schritt ein glaubwürdiges Fachbuch. Werbung