Vom Tierarzt eingeschläferte Haustiere werden oft rücksichtslos der Tierverwertung übergeben und der frühere Besitzer bleibt im Unklaren, was mit den sterblichen Überresten seines langjährigen Gefährten nun tatsächlich geschieht. Die Methoden, wie mit toten Tieren verfahren wird, sind in der Tat oftmals sehr makaber und der eine oder andere Tierfreund verschafft sich gerne ein ruhigeres Gewissen, indem er seinem verstorbenen Haustier die Ehre erweist, die ihm zusteht – eine Bestattung in Würde.
Tierbestattungen werden weltweit seit etwa 12.000 Jahren praktiziert und erlebten besonders im antiken Ägypten und im Mittelalter einen regelrechten Boom. Doch inzwischen gibt es immer mehr kommerzielle Unternehmen, die ihren Umsatz komplett durch All-Inclusive-Tierbestattungen kreieren. In verschiedenen Preisklassen, welche sich in erster Linie in der Art der Einäscherung unterscheiden, kann man die sterblichen Überreste seines Haustiers von einem dieser Bestattungsunternehmen bestatten lassen. Die Dienstleistungen sind meistens sehr umfangreich: Das tote Haustier wird abgeholt und in einem speziellen Tierkrematorium eingeäschert, anschließend erhält man die gefüllte Urne sowie ein Zertifikat. Viele Bestatter erledigen zudem die anfallenden Formalitäten wie Versicherungsabmeldungen und Verbandsbenachrichtigungen für den nervlich oftmals stark angeschlagenen Haustierhalter.
Ist einem ein Grab auf einem Tierfriedhof zu teuer, kann man seinen kleinen Freund auch einer Sammeleinäscherung übergeben. Die Asche wird dann in der Regel über dem Meer verstreut. Auf ein öffentliches Gedenkmal muss man trotzdem nicht verzichten: In den letzten Jahren entstanden immer mehr Webseiten, auf denen man seinem verstorbenen Liebling kostenlos einen letzten Gruß in die virtuelle Wand einritzen kann.
Letztendlich bleibt es jedem selbst überlassen, ob er sein totes Haustier zu Seife und Tiermehl verarbeiten lässt, oder eine teure Bestattung in Kauf nimmt. Alternativ tut es gerade bei kleineren Haustieren wie Meerschweinchen oder Wellensittichen oft auch schlichtweg der Spaten im Garten – kostenlos, diskret, individuell, nah und unbürokratisch… Naja, nicht ganz: Um die Verbreiteung von Seuchen zu verhindern, ist dies nur mit einer üblicherweise auch erteilten Genehmigung des Veterinäramtes erlaubt – dafür kann man dann aber auch in allen deutschen Bundesländern außer Bremen auch größere Tiere bestatten.
Was will man da noch mehr? Wem die würdevolle Bestattung seines toten Lieblings ca 200 Euro wert ist, der kann allerdings auch gerne auf einen der in ganz Deutschland verteilten Tierbestatter zurückgreifen.