„Die Farbe wie ein Chamäleon wechseln“ ist eine bekannte redensart. Doch eigentlich stimmt er ganz und gar nicht. Chamäleons können ihre Farbe nämlich nicht immer bewusst ändern.
Welche Farbe der Leguan hat, liegt nämlich meistens an seinem Gemütszustand. Sitzt es entspannt auf einem Ast, nimmt es die Farbe des Untergrundes, also die Tarnfarbe an. Der Effekt der Tarnung wird durch seine bizarre Körperform und den langsamen, zeitlupenhaften Bewegungen noch verstärkt.
Wechselt die Stimmung eines Chamäleons jedoch, nimmt es auch eine andere Farbe an; unabhängig von dem Untergrund, auf den es gerade sitzt. Der negative Nebeneffekt ist, dass die Tarnung somit hinüber ist. Kämpfen zwei Männchen gegeneinander, nimmt der Verlierer eine unscheinbare Färbung an, während der Sieger mit auffälligen Farben protzt.
Die Farbe ist aber auch Temperaturabhängig. In der Nacht erbleichen viele Chamäleons. Das zeigt, dass sie ihr Farbe nicht bewusst ändern können, sondern sie unbewusst den äußeren Umständen angepasst wird. Es ist mit dem menschlichen erröten. Ist uns etwas peinlich, werden wir unwillkürlich rot, ohne, dass wir etwas dagegen tun könnten. Dass sie ihr Färbung nicht selbst steuern können liegt daran, dass die unterschiedlichen Farben durch Nervenreize ausgelöst werden.
Bei den Chamäleons ist es nicht anders. Da ist es egal, wie stoisch und scheinbar ruhig sie auf ihrem Ast sitzen, ihre Färbung gibt immer Auskunft über ihren derzeitigen Gemütszustand. Das dient ihnen auch zur Kommunikation untereinander. Neben Drohungen können sie auch Paarungsbereitschaft signalisieren. Neben der Farbe teilen sich Chamäleons auch mit ihrer Körpersprache mit. Wolle sie einem Rivalen drohen stellen sie sonst eingeklappte Hautlappen auf oder blasen ihren gesamten Körper auf um größer zu wirken.