Bremen – Weil zu Weihnachten Tiere oft unbedacht verschenkt werden, stoppen viele Tierheime in den Wochen vor dem Fest die Vermittlung. «Ein Tier ist kein Spielzeug, das man umtauschen kann, wenn es nicht gefällt», sagt die Vorsitzende des Bremer Tierschutzvereins, Brigitte Wohner-Mäurer.
Vor der Anschaffung müssten eine Menge Dinge überlegt werden – etwa, ob alle Familienmitglieder einverstanden sind. Auch sei zu klären, ob eine artgerechte Haltung möglich und genügend Zeit vorhanden sei. Der Trubel in der Weihnachtszeit ist den Experten zufolge nicht geeignet, um einen Hund oder eine Katze an die neue Umgebung zu gewöhnen.
Vermittlungsstopp
Damit keine Vierbeiner als Überraschung unter dem Weihnachtsbaum landen, vermittelt das Bremer Tierheim bis zum 2. Januar keine Tiere. Besuche von Interessenten sind aber möglich, das Tierheim hat zwischen den Feiertagen geöffnet.
Das Tierheim Hannover gibt bis zum 2. Januar ebenfalls keine Tiere ab. «Sie sind Lebewesen, keine Geschenke», betonte Arvid Possekel vom Tierschutzverein. Auch Silvester sei ein kritischer Zeitpunkt. Die Böllerschläge könnten Hunde verängstigen – dies sei kontraproduktiv für die Eingewöhnung in einer neuen Umgebung.
Viele Tiere landen wieder im Heim
«Besucher dürfen aber gern kommen, mit uns Gespräche führen und die Tiere kennenlernen», sagte Possekel. «Der Betrieb läuft normal weiter. Jedes Tier hat das Recht auf einen sachkundigen Halter», betonte der Angestellte des Tierheims Hannover.
Viele unüberlegt verschenkte Tiere werden im Laufe des Jahres – oft vor den Sommerferien – in den Tierheimen abgegeben. Laut Possekel waren dies zuletzt viele Hunde. Manche Tierheime könnten derzeit sogar keine Hunde mehr aufnehmen, dort gebe Wartelisten. Zwischen Juli und September seien immer sehr viele Katzen in den Tierheimen.
Der Deutsche Tierschutzbund schlägt Alternativen für die Festtage vor. Anstelle eines Haustieres könne man zu Weihnachten einen Gutschein für einen Tierheimbesuch, einen Ratgeber über Heimtiere oder eine Tierpatenschaft verschenken.
Fotocredits: Henning Kaiser
(dpa) (dpa)