Haustiere werden heutzutage immer ausgefallener und exotischer. Schlangen, Eidechsen und Co. sind inzwischen in vielen Wohnzimmern zu Hause. Der Königspython ist aufgrund seiner geringeren Größe bei Terrarienbesitzern sehr beliebt. Hier gibt es aber, wie immer bei der Haltung, so Einiges zu beachten.
Im Schnitt wird so ein Königspython um die 1,10 m groß. Es gab aber auch schon Tiere mit 2 Metern Länge. Diese Art von Würgeschlangen ist sehr friedlich. Dass die Haltung dennoch kein Kinderspiel ist und gerade Anfänger, die Hände von dieser Art lassen sollten, könnt ihr hier nachlesen.
Der Königspython in freier Wildbahn
Der Königspython ist auch unter den Bezeichnungen Python Regius und Ballpython bekannt. Letzteres, weil er sich, wie ein Igel auch, zu einer kleinen Kugel zusammenrollen kann. Sein natürlicher Lebensraum liegt in Westafrika, wo die Schlange große Teile besiedelt. Das von ihnen bevorzugte Terrain sind die Randzonen zwischen Waldrändern und der Steppe. Hier sucht sich der Königspython während des Tages ein Versteck. Dafür müssen meistens unbewohnte Termitenhügel oder Nagetierbauten herhalten.
Der Königspython braucht eine hohe Luftfeuchtigkeit, weswegen er sich während der heißen Tage eben lieber verkriecht. Seine Nahrung besorgen sich die Tiere mittels der Jagd. Entweder liegen sie regungslos herum und warten, bis ein Beutetier vorbeiläuft oder sie machen sich aktiv nach Beute auf die Suche. Haben sie eines erwischt, dann wird es mit einem Biss fixiert und umschlungen. Jedes Mal, wenn die Beute ausatmet, wird die Schlinge fester zusammen gezogen. Das geht solange bis die Beute nicht mehr atmen kann und erstickt.
Das richtige Terrarium für den Königspython
Eine ganze Weile, bevor man sich das Tier kauft, sollte man sich über das richtige Terrarium Gedanken machen. Schließlich werden die Tiere recht alt. Sie sollen sich wohlfühlen und es müssen tierschutzrechtliche Vorgaben beachtet werden. Bei Terrarien kann man sich zwischen Kunststoff-, Holz- und Glasterrarien entscheiden.
Kunststoffterrarien sind zwar sehr robust, sie sind aber auch furchtbar hässlich. Ansehnlicher sind die Terrarien aus Glas. Sie haben aber zwei entscheidende Nachteile. Zum einen ist die Wärmeisolation sehr schlecht und sie bieten auch keinerlei Sichtschutz. Das Tier fühlt sich aber wesentlich wohler, wenn es sich verstecken kann. Das ist mit einem Holzterrarium anders. Hier sind drei der vier Seiten blickdicht. Die Front besteht aus Glas. Wer Modifizierungen im Innenraum vornehmen möchte, ist mit der Holzvariante auch am besten bedient.
Besonders die Größe des Terrariums muss beachtet werden. Hier hat der Gesetzgeber genaue Vorgaben gemacht. Die korrekte Größe berechnet sich nach folgender Formel: Länge des Python mal 1,0×0,5x 0,75. Ist die Schlange also 1,20 Meter lang, so sollte das Terrarium die nachfolgenden Maße haben. Es muss 1,20 Meter lang, 60 Zentimeter tief und 90 Zentimeter hoch sein. Kauft man sich ein Jungtier, so ist das Terrarium entsprechend kleiner. Es wächst dann mit der Schlange.
Die Einrichtung des Terrariums
Hat man sich für ein Terrarium entschieden, geht es darum, es auch geschickt einzurichten. Hat man das erledigt, so wird dazu geraten, die Gerätschaften erst einmal einem mehrwöchigen Test zu unterziehen, um sicherzustellen, dass auch alles funktioniert und das Tier am Ende keinen Schaden nimmt.
Die Tiere brauchen hohe Temperaturen. Deswegen war vorhin auch schon von der Wärmeisolierung die Rede. Das Terrarium kann ausreichend mit einem einfachen Spotstrahler beheizt werden. Im Gegensatz zu UV-Lampen trocknet der die Luft nicht aus. Neben viel Wärme, braucht ein Python ausreichend feuchte Luft. Die Luftfeuchtigkeit sollte immer so bei 50- 80 % liegen, wobei innerhalb des Terrariums unterschiedliche Luftfeuchte-Bereiche eingerichtet werden sollten.
Das kann man gut mit den sowieso essentiellen Verstecken erreichen. Hierfür nimmt man Steine oder hohle Wurzeln. Diese werden mit Moos ausgelegt. Es sollte auch immer mehr als ein Versteck im Terrarium sein. Ebenfalls sehr wichtig, ist das Wasserbecken. Es hat mehrere Vorteile. Zum einen braucht auch der Python Wasser zum Trinken und zum anderen erhöht es die Luftfeuchtigkeit. Das Wasserbecken aber bitte nicht direkt unter den Spotstrahler stellen. Als Untergrund wird Rindenmulch empfohlen. Je heller der Untergrund ist, umso eher fallen im Ürbigen die Ausscheidungen auf. Da diese ja bekanntlich zügig entfernt werden sollen, ist es daher angeraten, einen hellen Untergrund zu wählen.
Der Königspython und das Futter
Vor der Anschaffung eines Haustieres muss immer beachtet werden, dass diese ein gewisses Alter erreichen können. Aufgrund der bestehenden Meldepflicht würde es schwer werden, den Python einfach so abzugeben. So ein Python kann nämlich auch ein ordentliches Alter erreichen. Wie alt die Tiere in der freien Wildbahn werden ist nicht genau belegt. In Gefangenschaft erreichen sie so ungefähr ein Alter von 20 bis 40 Jahren. Es gab aber auch schon Königspythons, die über 50 Jahre alt geworden sind.
In den meisten Ländern, in denen Königspythons beheimatet sind, sind die Tiere nicht vom Aussterben bedroht. Daher werden viele von ihnen einfach in der Natur eingesammelt und nach Europa importiert. Inzwischen hat die EU mit zahlreichen Importsperren für Wildtiere reagiert. Trotzdem ist es vor dem Kauf angeraten, die Herkunftspapiere zu kontrollieren, um sicherzustellen, dass der Python tatsächlich aus einer europäischen Nachzucht stammt. Alles andere wäre Tierquälerei!
Ansonsten sind Königspythons komplizierte Esser. Im Notfall halten sie es zwar bis zu 2 Jahre ohne Nahrung aus, das sollte aber nicht der Regelfall sein. Der Python straft seinen Halter im Übrigen schnell mal mit Nahrungsverweigerung. Ist zum Beispiel das Terrarium zu groß oder kann er nichts mit der toten Maus anfangen. Außerdem sollte der Halter bei der Fütterung anwesend sein, falls es zu Komplikationen kommt.
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