Katzen sind absolut reinliche Tiere. Eine Katze wird nicht einfach unrein. Es muss einen triftigen Grund dafür geben, wenn der eigene Stubentiger auf einmal in die Ecke pinkelt.
Die Ursachen für eine plötzlich auftretende Unsauberkeit bei Katzen sind vielfältig. Wer auf Nummer sicher gehen will, der lässt die Katze richtig durchchecken, sobald sie auf den Teppich statt ins Katzenklo pinkelt.
Ist die Katze krank?
Es gibt viele Krankheiten, die das Pinkeln bei Katzen verursachen können. Am häufigsten ist eine Nierenfunktionsstörung der Grund dafür. Weiterhin könnte die Katze Nierensteine haben oder unter Inkontinenz leiden. Letzteres ist häufig bei älteren Tieren der Fall- sie schaffen es dann einfach nicht mehr rechtzeitig zu ihrem Klo.
Oftmals geht eine Katze auch nicht mehr aufs Katzenklo, weil sie damit Schmerzen assoziiert. Die Ursache liegt hier häufig bei Harnsteinen. Durch sie verspürt die Katze einen permanenten Harndrang, kann aber nicht urinieren. Der Versuch allein beschert dem Tier aber schon unheimlichen Schmerz.
Die Katze kann natürlich auch eine Blasenentzündung haben. Diabetes und Demenz werden auch zu den Ursachen für das Pinkeln außerhalb der Katzentoilette angesehen. Auf jeden Fall sollte eine sorgfältige Diagnose vom Tierarzt erstellt werden.
Die Katze teilt sich mit
Ist die Katze nicht krank, dann versucht sie uns durch ihr Gepinkel etwas mittzuteilen. Viele nennen dieses Verhalten Protestpinkeln. Wie auch sonst soll unser Stubentiger uns auf einen gravierenden Missstand, der keine körperliche Ursache hat, aufmerksam machen?
Zum besseren Verständnis muss noch ein kleiner Exkurs zur Intelligenz der Katze unternommen werden. Katzen haben ein sehr großes Lern- und Erinnerungsvermögen. Sie merken sich einfach, wo Futternapf und Katzenklo stehen. Sie wissen, wie die Wohnzimmermöbel angeordnet sind und wie der Schrank riecht.
Außerdem sind Katzen auch dazu in der Lage, sich ihren Namen zu merken. So richtig hören tun sie allerdings doch nur darauf, wenn sie hungrig sind. Mit ihrem assoziativen Gedächtnis können sie vergangene Eindrücke mit neuen Gegebenheiten verknüpfen. Meine Katze beispielsweise kennt ihre rosafarbene Decke. Wo diese Decke liegt, da lümmelt auch die Katze.
Für Viele erstaunlich, aber auch Katzen kann man Verhaltensweisen an- beziehungsweise abgewöhnen. So springt meine Katze nie auf das Bett, wenn keine Decke darauf ist. Sie weiß inzwischen einfach, dass sie das nicht darf. Katzen lernen auch sehr schnell, wie sie sich uns mitteilen müssen, damit wir ihre Bedürfnisse erfüllen. Sie tun dies vor allem durch ihre Körpersprache.
Ursachen für das Protestpinkeln
Katzen sind absolute Gewohnheitstiere. Sie lernen ihre Umgebung kennen und reagieren äußerst empfindlich auf Veränderungen. So tritt vielfach das Pinkeln nach Umzügen auf. Dabei ist es egal, ob die ganze Familie umzieht oder nur die Katze. Neue Umgebung und/oder der geliebte Mensch weit weg, stressen jeden Stubentiger. Ihren Unmut darüber drückt die Katze dann dahingehend aus, dass sie aufs Bett pullert.
Auf keinen Fall sollte die Katze dafür bestraft oder angeschrien werden. Das berühmte Nase-in-das-Pipi-tauchen ist einfach schrecklich. Das Tier versteht das nicht!
Ebenso empfindlich reagieren Wohnungskatzen, wenn einfach nur die Möbel umgeräumt oder ausgetauscht werden. Auch der neu verlegte Fußbodenbelag kann als Anlass des Anstoßes genommen werden. Wiederum reagiert die Katze indem sie in die Wohnung uriniert.
Diese Form des Protestes kennen Katzen im Übrigen auch, wenn sie sich vernachlässigt fühlen oder eine Katzendiät machen müssen. In diesem Fall sollte der Mensch seinem Fellknäuel mehr Aufmerksamkeit schenken und die Diät unterbrechen. Es sind eben wahnsinnig empfindsame Tiere. Schmusen mit dem kleinen Tiger macht ja zum Glück viel Spaß und bringt gute Laune.
Vielleicht sollte der Mensch aber auch einmal den Fehler bei sich suchen. Oder wann haben Sie das letzte Mal die Katzentoilette so richtig gründlich gereinigt? Damit ist das ganze Streu herausnehmen und den Kasten mit neutralen Reinigern auswaschen gemeint. Vielleicht stinkt es der Katze dort einfach nur zu sehr. Deren kleine Nase ist nämlich um einiges empfindlicher als unsere!
Bild: Fotoalia.com, 5248548, Helena Werbung