Immer wieder wird in den deutschen Mieden von Wohnungsräumungen berichtet, bei den mehrere hundert Tiere von den Behörden beschlagnahmt wurden. Dieses Phänomen nennt man Animal Hoarding. In den USA wird sich schon länger mit dieser Thematik der ausufernden Tierliebe beschäftigt.
Animal Hoarding stellt ein ernstzunehmendes Problem dar. Nicht nur auf menschlicher Ebene spielt dabei oft ein schweres Schicksal eine Rolle. Es ist schlichtweg Tierquälerei. Die hiesigen Behörden stehen dieser krankhaften Form der Tierhaltung machtlos gegenüber, sind sie doch oft zu Tatenlosigkeit gezwungen.
Das ist Animal Hoarding
In erster Linie zeichnet sich das Animal Hoarding durch das pathologische Sammeln von Tieren aus. Meistens betrifft dies Hunde und Katzen. Die Tiere vermehren sich dann in den Wohnungen unkontrolliert und sind auch weitestgehend sich selbst überlassen. Es fehlt an tierärztlicher Versorgung und der Hygiene wird keine Beachtung geschenkt.
Ziemlich bald sind die Wohnungen dann mit Kot und toten Tieren übersäht. Der Gestank ist unerträglich. Der Tierhorter lebt zudem in all dem Unrat und erkennt dennoch nicht, dass ein Problem besteht. Er hält es für Normalität.
Die Motivation der Animal Hoarder
Vom Animal Hoarding sind meistens alleinstehende Personen betroffen. In 75 % aller Fälle sind es Frauen, bei denen die Tierhaltung zur Sucht wird. Die Betroffenen weisen meist Bindungsschwierigkeiten auf und schotten sich weitestgehend von der Außenwelt ab. Somit ist es auch für Nachbarn oder Angehörige schwierig das Problem zu erkennen.
Im Prinzip können bei den Betroffenen zwei Typen voneinander unterschieden werden. Zum einen gibt es den so genannten Pflegertyp. Dieser beginnt aus reiner Tierliebe heraus Tiere bei sich aufzunehmen. Er geht dabei davon aus, dass es den Tieren nur bei ihm gut gehen kann. Weil der Pflegertyp nicht nein sagen kann und so immer mehr Tiere bei sich aufnimmt, wächst ihm die Situation über den Kopf. Er kümmert sich nicht mehr darum, nimmt aber oftmals noch weitere Tiere auf.
Dann gibt es noch den Züchtertyp. Dieser hat angefangen Tiere zum Zwecke des Verkaufs zu züchten. Nun passiert es aber des Öfteren mal, dass die Nachfrage nach seinem „Produkt“ stagniert und er einige Tiere nicht verkaufen kann. So steigert sich auch in diesem Fall die Anzahl der gehaltenen Tiere und auch dem Züchtertyp wächst die Situation über den Kopf.
Es gibt noch viel zu tun
Im Fall des Animal Hoardings gibt es noch viel zu tun. Tierschützer verlangen, dass auch auf Bundesebene Tierhalteverbote ausgesprochen und durchgesetzt werden können. Bisher war es so, dass Animal Hoarder einfach in ein anderes Bundesland gezogen sind und dort weitergemacht haben, bis sie auch dort den Behörden auffielen.
Außerdem müsste es den Veterinären auch eher möglich sein einzugreifen, nicht erst, wenn es schon zu spät ist. Bis dahin haben die Tiere nämlich unheimlich gelitten. Viele sind verendet und die übrigen weisen weitreichende Verhaltensstörungen auf.
Anschließend für die Interessierten ein magenfreundliches Video zum Thema.
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