Wenn es um die Einstreu geht, sehen Kaninchenhalter oft den Wald vor lauter Bäumen nicht. Die große Vielfalt kann allerdings auch hilfreich sein, denn kein Hoppler ist wie der andere. Wenn Sie diese Hinweise beachten, kann bei der Auswahl nichts mehr schiefgehen.
Beim Gedanken an die Einstreu sollten Sie immer an den Käfigbewohner denken. Er soll sich später schließlich in seinem Heim pudelwohl fühlen. Bei Kaninchen sollte das Material staubfrei, trocken und möglichst saugfähig sein. Der Staub belastet sonst die empfindlichen Atemorgane der flauschigen Nager und kann zu Krankheiten führen. Da die Hoppler dazu auch noch einen sehr empfindlichen Geruchssinn haben, empfiehlt sich eine möglichst geruchsneutrale Einstreu.
Weder Katzenstreu noch Zeitung als Einstreu
Was Halter oft nicht wissen: Die beliebte Zeitung ist für den Käfig tabu. Die hochaktiven Gesellen nagen gern auch mal Ecken davon ab und nehmen dadurch giftige Druckerschwärze auf. Auch Katzenstreu darf auf keinen Fall verwendet werden. Im Gegensatz zum Mausefänger, der sich die meiste Zeit außerhalb des Katzenklos aufhält, hocken und mümmeln die Nagetiere meist auf der Einstreu. Die harten Pellets würden zu Ballenabszessen führen.
Neben trockenen Blättern, die die Feuchtigkeit nur mangelhaft aufnehmen, ist Heu ein weiteres No-Go. Es gehört mit etwas Abstand vom Boden in eine Raufe und nicht auf den Boden.
Im Frühling möchten viele Halter ihrem Tier eine Freude machen und bedecken den Boden mit Rasen-oder Wiesenschnitt. Schnell kann diese Freude vorbei sein, wenn sich feuchte Hitze entwickelt und das Material gärt. Frisst das Kaninchen nun das Gras, kann es davon lebensbedrohliche Blähungen bekommen.
Eifrige Diskussion
In diversen Foren wird derweil eifrig um die perfekte Einstreu gestritten. Am häufigsten wird der Boden mit einer großzügigen Schicht Weichspäne bedeckt und anschließend Stroh als kuschelige Ergänzung hinzugefügt. Dabei sollten weder Spanplattenstückchen, noch Hartholz der Einstreu beigemischt sein.
Beim Torf scheiden sich die Geister. Er soll Feuchtigkeit und Geruch am besten binden und dazu später als Dünger genutzt werden können. Außerdem können Futterpflanzen in dem Material wachsen. Gegner warnen allerdings, dass sich bei Torf Schimmel bilden kann.
Eine weitere Möglichkeit ist Baumwolleinstreu. Sie ist laut Hersteller zu 100 Prozent kompostierbar und dazu flauschig weich für die empfindlichen Kaninchenläufe. Diese Form der Einstreu eignert sich sehr gut für Hamster und langhaarige Rassen, wie Teddykaninchen, bei denen sich Späne und andere Einstreu trotz Fellpflege im langen Fell verfängt. Der Nager sollte die Baumwolle allerdings nicht fressen. In diesem Fall geben Sie eine Schicht Stroh über die Baumwolleinstreu.
Bei Krankheit
Ist das Kaninchen krank oder wurde vor kurzem kastriert, muss der Käfig besonders ausgestattet werden. Bei Durchfall kleben Späne und Co. an Nagers After und Läufen und verklumpen leicht. Nach einer Kastration sollte die Stelle sauber und frei von Partikeln bleiben. Ein kleiner Geheimtipp: Füllen Sie ein Laken mit Einstreu oder Stroh und geben es in den Käfig. So sitzt der kleine Hoppler weich und bleibt dabei trotzdem sauber.
Ein weiterer Tipp zum Schluss, den Sie bei der Eingewöhnung annwenden können: Genau so wie wir gern bekannte Dinge mit ins neue Heim nehmen, gewöhnen sich Kaninchen schneller ein, wenn heimische Einstreu ihren Käfig bedeckt und bekannt riecht.
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