Wie ist das eigentlich genau mit den sogenannten Kampfhunden? Welche Hunderassen fallen unter die sog. Listenhunde und wie gefährlich sind sie wirklich?
Ein Hund verzeiht Erziehungsfehler eher. Jedoch ein Labrador eher als es z.B. ein Bullterrier oder ein American Staffordshire Terrier machen würden. Ebenso ist die Hemmschwelle bei einem Retriever oder einem Dalmatiner höher, als bei einem sog. Kampfhund. Begründet liegt diese Tatsache vor allem in der Herkunft und dem Zuchtziel dieser Rassen.
So beobachtete ich am Wochenende folgenden Vorfall. Eine Beaglehündin spielte mit einem Labradorwelpen. Hinzu kam eine junge Frau mit einem Bullterrier,welcher anfangs auch an den anderen beiden Hunden schnupperte und einen freundlichen Eindruck machte. Dann aber schlug die Stimmung des jungen Bulllterrierrüdens schlagartig und ohne ersichtlichen Grund um.
Ohne Vorwarnung sprang der Rüde zielsicher an den Hals des Labradorwelpen und drückte selbigen zu Boden. Die Halterinnen beider Hunde sprangen geistesgegenwärtig los und schlugen mit Hand und Leine auf die beiden Tiere ein, was der eh schon aggressiven Stimmung nicht gut tat und nur bewirkte, dass der Bullterrier noch weniger zu beruhigen war und auf die Ansprache seiner Halterin nicht mehr reagierte. Diese erwischte Ihn dennoch am Halsband und konnte die brenzlige Situation auflösen. Somit hielt sie ihn weiterhin kurz fest und die Situation beruhigte sich.
Bei dem erneuten Versuch die 3 Hunde zusammen zu lassen, ging der Bullterrier-Rüde erneut sehr aggressiv voran und stürzte sich nun auf die Beaglehündin. Dank dem beherzten Eingreifen der Halterin der Beagelhündin ging auch diese Rauferei unblutig aus. Vorauszusehen war keiner der beiden Vorfälle, da die Körpersprache beider Hunde nicht auf einen bevorstehenden Konflikt hinwies
Bei Wikipedia kann man über die sog. „Kampfhunde“ folgendes nachlesen:
- Listenhunden sei „ein Hang zum aggressiven Explodieren“ angeboren, nicht anerzogen.
- „Es fehlt diesen Tieren die unter Hunden sonst übliche Sozialisierbarkeit.“
- Als Gegenbeispiel nennt sie den Schäferhund, dieser „greife nicht von sich aus an, ohne provoziert zu werden.“
- Am 4. Oktober 2000 ergänzte sie gegenüber dpa „Die Hunde haben einen Vorderhirnschaden“
… und mit diesen Aussagen stimme ich seit meinen Erfahrungen heute völlig überein.
Ist sicher nicht das Allerbeste für das angeschrammte Image der Hunde, aber ich denke, dass ich gegenüber den Listenhunden nun eine ganz besondere Vorsicht walten lassen werde.