Dicke Tiere stehen momentan im Interesse der Wissenschaft. Unter anderem haben die Forscher bestimmte Schadstoffe, Viren und Lichtverschmutzung als Auslöser für das tierische Übergewicht im Verdacht.
Nicht nur beim Menschen hat das durchschnittliche Gewicht in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Auch bei Tieren lässt sich dieser Trend seit einiger Zeit feststellen.
Dicke Tiere – Sind Ernährung und Bewegungsmangel Schuld?
Die Wissenschaftler David Allison und Yann Klimentidis von der University of Alabama in Birmingham haben festgestellt, dass Übergewicht nicht nur das Ergebnis von falscher Ernährung und zu wenig Bewegung ist. Die aktuellen Lebensumstände haben ebenso eine Auswirkung auf das Körpervolumen.
Neben Haustieren haben Forscher aus Birmingham auch bei Labortieren einen Trend zu Übergewicht festgestellt, und die Vermutung liegt nahe, dass weitaus mehr Faktoren als Ernährung und Übergewicht daran Schuld sein können.
Ernährungsweise ohne Bedeutung
Im Gegensatz zum Menschen sind nach Ansicht der Forscher nicht die Ernährungsweise und die körperliche Betätigung am tierischen Übergewicht Schuld. Vielmehr vermuten sie, dass bisher unbekannte Faktoren dafür verantwortlich sind. Zum Beispiel können bestimmte Viruskulturen zu einem erhöhten Gewicht führen.
Auch steht permanentes Licht im Verdacht, das Körpervolumen negativ zu beeinflussen. Bereits minimale Veränderungen der Lichtverhältnisse können das Essverhalten beeinflussen. Aber auch genetische Veränderungen, die durch Umwelteinflüsse bedingt sind und an nachfolgende Generationen weitergegeben werden, können dafür verantwortlich sein.
Unbekannte Faktoren
Eine Studie über Seidenäffchen, die in einem Labor über einen längeren Zeitraum ohne erkennbaren Grund deutlich an Gewicht zugelegt haben, machte die Forscher aufmerksam. Daraufhin sichteten die Wissenschaftler viele Studien und sprachen mit Tierfutterherstellern und anderen Wissenschaftlern.
Schließlich hatten Allison und seine Kollegen Daten von mehr als 20.000 Tieren gesammelt. Dazu gehörten Ratten und Mäuse aus Laboren, frei lebende Ratten, Schimpansen, Hauskatzen und -hunde sowie Makaken und Krallenäffchen. Bei allen untersuchten Populationen war das Gewicht in den vergangenen Jahren im Erwachsenenalter angestiegen.
Die Wissenschaftler kamen letztendlich zu dem Ergebnis, dass Fettleibigkeit nicht nur aus falscher Ernährung und mangelnder Bewegung heraus entsteht, sondern dass sie von vielen Faktoren abhängig ist. Diese vielen Faktoren verlangen nach Ansicht der Forscher entsprechend viele Lösungen.