Ob eine Schlange nun im Terrarium gehalten wird, oder in freier Natur lebt, macht bei ihrer Jagdtechnik keinen Unterschied. Bei der Haltung muss darauf geachtet werden, sodass ihr das richtige Futter geboten werden kann.
Um ihre Beute aufzuspüren nutzen Schlangen ihre Zunge, um zu riechen und auch den Kopf, um sie zu hören. Da sie keine Ohren haben, legen sie dazu ihren Kopf auf den Boden und spüren so die Vibrationen der oft Kilometer entfernten Beutetiere auf dem Boden. Über den Unterkiefer werden diese Schallwellen aufgenommen und über das Innenohr an das Gehin weitergeleitet. Mit ihrer Zunge fangen sie die Duftmoleküle aus der Luft, welche dann zum Riechorgan im Gaumendach befördert werden.
Ist die Beute schließlich aufgespürt, werden im Grunde zwei Techniken angewandt, um sie zu erlegen. Die eine ist die Würgetechnik, die sowohl von großen Pythons und Boas als auch kleinen Schlangen gebraucht wird. Mit dem Maul wird bltzschnell zugestoßen und unmittelbar danach der Körper in Windungen um das Beutetier geschlungen, sodass es nicht entkommen kann. Je mehr es sich wehrt, desto enger wird die Umklammerung. Erschlafft der Körper der Beute, werden die Windungen gelockert. Die meisten Schlangen sind Würgeschlangen, so auch die hier heimischen Nattern, Ringel-, Schling-, Würfelnattern.
Giftschlangen hingegen produzieren wie der Name schon sagt, Gift in einer Drüse am Hinterkopf. Beim Biss wird es über die hohlen Giftzähne in die Wunden des Opfers gepumpt, sodass es mithilfe der Überdosis erlegt wird. Dabei werden aber verschiedene Arten von Gift eingesetzt. Mambas und Kobras produzieren ein Nervengift, welches die Nervenbahnen lähmt und zerstört. Vipern hingegen produzieren ein Gewebegift, das die Organe und das Gewebe angreift und auch bleibende Schäden hinterlassen kann, wenn die Dosis nicht ausreichend ist.
Diese beiden Jagdtechniken müssen bei der Schlangenhaltung berücksichtigt werden, sodass entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen werden können. Giftschlangen etwa sollte man sich niemals ohne einen dicken Handschuh nähern.