Eine weitläufig oft fast ebenso verpöhnte Kombination von Haustieren wie Hund und Katze sind Meerschweinchen oder andere Kleintiere, die mit einer oder sogar mehreren Katzen in einem Haus gehalten werden. Die Ratschläge, die man von entsprechenden Haustierhaltern bekommt, sind dabei so unterschiedlich, wie sie kaum unterschiedlicher sein können. Jeder scheint mit dem Thema andere Erfahrungen gemacht zu haben. Dabei liegt die Option eines harmonischen Zusammenlebens vor allem am Wesen der Katze.
Wie vielleicht schon in anderen Artikeln erwähnt, habe ich in meinem Garten ein Freigehege mit vier relativ wuseligen Meerschweinchen. Befinde ich mich in entsprechendem Abstand zum Käfig, kann ich oft beobachten, wie verschiedene Katzen aus der Nachbarschaft am Gitter herumtollen und versuchen, durch die Gittermaschen nach den Meerschweinchen zu tatzen. Es ist dabei ganz lustig anzuschauen, wie den Katzen im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser im Mund zusammenläuft. Wäre das Gehege von oben nicht verschlossen, hätte ich wohl schon lange keine Freude mehr an den kleinen „Leckerhäppchen“. Schuld daran ist der bei frei herumstreunenden Katzen noch stark ausgeprägte Jagdinstinkt. Ob nun Maus, Hamster oder Meerschweinchen – für die Katze ist alles, was klein und wuselig ist, ein willkommenes Jagdspielzeug. Ich will nicht sagen, dass es unmöglich ist, solche Katzen an Meerschweinchen zu gewöhnen und beste Freunde aus ihnen zu machen – aber es ist in der Regel schwierig und gefährlich. Wobei es natürlich immer Ausnahmen gibt, die mit kleineren Tieren perfekt auskommen.
Handgezüchtete Katzen, also die klassischen Schmusekatzen, kommen schon von Natur aus besser mit Meerschweinchen zurecht, da bei ihnen der Jagdinstinkt meistens nicht mehr so stark ausgeprägt ist. Natürlich sollte man auch hier zuerst das Verhalten der Katze vor geschlossenen Käfigtüren genau beobachten. In der Regel kann man aber schon bald einen Versuch wagen, Katze und Meerschweinchen aneinander zu gewöhnen – natürlich am Anfang nur unter Aufsicht des Halters. Beschnuppern, belecken oder betasten sich beide neugierig und zeigt die Katze keine agressive Haltung gegenüber dem kleinen Fellknäul, ist das schonmal ein sehr gutes Zeichen. Es ist nun bei weitem keine Illusion mehr, dass sich zwischen beiden schon bald eine regelrechte Freundschaft entwickelt. Werbung